Cristiano Ronaldo erlebte die ganz große Erleichterung von seinem blauen Bankplatz aus. Erst mit dem Schlusspfiff und damit dem Ende der Zitterpartie war der historische Abend für Portugals Superstar gerettet. Beim 3:2 über Ghana verewigte sich der kurz vor Schluss ausgewechselte Ronaldo am Donnerstagabend nicht nur als erster Fußballer mit Toren bei fünf Weltmeisterschaften im Geschichtsbuch, sondern schaffte mit seinen Portugiesen auch den erhofften Top-Start in das Turnier in Katar.
Der Kapitän führte Portugals Elf bereits zum Aufwärmen mit entschlossener Miene an. Bei der Nationalhymne wurde der 37-Jährige bei seinem wohl letzten WM-Turnier emotional und kämpfte mit den Tränen. Die portugiesischen Fans unter den 42.662 Zuschauern im Stadion 974 in Doha bejubelten zunächst jeden Ballkontakt des 37-Jährigen einzeln. Und tatsächlich war es Ronaldo, der in der ersten Halbzeit sein Team hätte in Führung bringen können. Doch der portugiesische Rekordtorschütze zeigte zunächst ungewohnte Schwächen im Abschluss.
Nach zehn Minuten versprang ihm ein Ball bei der Annahme, drei Minuten später traf er einen Kopfball frei vor dem Tor nicht richtig. Ein vermeintlicher Treffer Ronaldos nach gut einer halben Stunde wurde wegen eines Foulspiels bereits vor dem Abschluss zurückgepfiffen (31.). Werbung in eigener Sache konnte der seit Dienstag vereinslose Ronaldo damit zunächst nicht betreiben. Paris Saint-Germain, Newcastle United, der FC Chelsea oder Clubs in den USA oder Saudi-Arabien gelten als mögliche Interessenten für Ronaldo.
Weiter geht’s am Montag
Zwei Tage nach der Trennung von seinem letzten Club Manchester United brachte Kapitän Ronaldo sein Team dann mit einem schmeichelhaften Foulelfmeter in Führung (65. Minute). Den Ausgleich der Black Stars durch Kapitän Andre Ayew (73.) konterten João Félix (78.) und Rafael Leão (80.) mit ihren Treffern, ehe kurz vor Schluss Osman Bukari (89.) erneut für Ghana erfolgreich war.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es war natürlich gut, in der zweiten Halbzeit hat es sich verbessert. Es ist ganz gut gelaufen“, sagte Portugals Trainer Fernando Santos: „Wir haben gut gespielt, wir haben die Tore geschossen, die wir schießen sollten. Wir haben gewonnen, das ist das Wichtigste.“ Torschütze Félix ergänzte: „Ich habe der Welt gezeigt, was wir können in Portugal. Wir gehen jetzt ruhiger in das nächste Spiel.“
Kurz vor Ende fasste Ronaldo sich noch einmal entsetzt an den Kopf. Portugals Keeper Diogo Costa rollte den Ball in der neunten Minute der Nachspielzeit vor sich, übersah den hinter ihm startenden Stürmer Inaki Williams. Der Ghanaer konnte den Ball jedoch nicht kontrollieren und ließ die Riesenchance zum 3:3 ungenutzt.
Die Ghanaer müssen sich in der Gruppe H mit Uruguay und Südkorea für einen Einzug in die K.o.-Runde steigern. Ihnen gelangen aber immerhin die ersten Treffer einer afrikanischen Mannschaft bei diesem Turnier. Portugal dagegen geht als Tabellenführer der Gruppe und mit besten Aussichten auf das Achtelfinale in das nächste Duell mit Uruguay am Montag.
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