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BGL LigueArno Bonvini über seinen neuen Trainerposten bei der UNA Strassen: „Ich bin nicht mehr der Riesenträumer“

BGL Ligue / Arno Bonvini über seinen neuen Trainerposten bei der UNA Strassen: „Ich bin nicht mehr der Riesenträumer“
Arno Bonvini kann sich auf Rückendeckung verlassen Archivbild: Editpress/Jeff Lahr

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Eigentlich wollte Arno Bonvini länger pausieren. Dass er jetzt auf die Trainerbank in der Nationaldivision zurückkehrt, verdankt er einer absoluten Vertrauensperson. Welche Ziele man sich bei der UNA Strassen gesteckt hat und wie er den Abstiegskampf angehen will, erzählte der 47-Jährige am Montag im Tageblatt-Interview.

Tageblatt: Nach sechs Monaten kehren Sie auf die Trainerbank zurück. Hat Ihnen der Fußballalltag gefehlt?

Arno Bonvini: Um ehrlich zu sein, nein. Ich habe die letzten Wochen genossen und mir immer wieder gesagt, dass ich diese Saison keinen Trainerjob annehmen würde. Strassen war die erste Option, die mich wirklich angesprochen hat. Aber noch einmal: Es war wirklich nicht in den Plänen drin. 

Wie lange haben die Gespräche in Strassen gedauert und wie schnell konnte Präsident Luc Hilger Sie von der Vertragsunterschrift überzeugen?

Die Gespräche haben sich etwas in die Länge gezogen. Ich habe nicht gleich „Ja“ gesagt und mir Zeit gelassen, da ich müde war und mir Zeit lassen wollte. Es gab aber einen anderen Faktor, Patrick Kugener (er wird Teil der „Sportkommission“ des Vereins). Mit ihm habe ich neun Jahre in Mondorf verbracht und er hat mich dort zweimal zurück auf die Trainerbank geholt. Einen Tag nachdem ich gefeuert worden bin, hat er damals hingeschmissen. Wir haben uns über die Idee unterhalten und ich konnte ihn einfach nicht hängenlassen. Ich weiß also, worauf ich mich einlasse, wenn mir so jemand den Rücken stärkt. Er stand immer auf meiner Seite. Solch loyalen Menschen begegnet man nicht oft. Das hat mir die Entscheidung leichter gemacht, mich noch mal zu engagieren.

In der Pressemitteilung ist ein dritter Name aufgelistet. Welche Rolle wird Carlo Weis bei der UNA Strassen übernehmen?

Ihn verbindet die gleiche Freundschaft mit Patrick Kugener, nur eben etwas länger, als das bei mir der Fall ist. Sie haben damals gemeinsam in Petingen gearbeitet. Wir haben eine gute Mannschaft auf die Beine gestellt. Die Rolle von Carlo wird es sein, seine Meinung zu sportlichen Dingen einfließen zu lassen, sei es bei den Verstärkungen, Spielideen oder dem Austausch mit mir. Seine Erfahrung ist Gold wert. Er wurde mit Düdelingen Meister und hat eine riesige Fußballkarriere hinter sich. Wenn vom nationalem Fußballwissen die Rede ist, dann spricht man auch von Carlo Weis. Als junger Trainer in der BGL Ligue war er damals mir gegenüber einer der Respektvollsten. Es gab nie Diskussionen. Ich vertraue Patrick Kugener blind: Wenn er sagt, dass das funktionieren wird, gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln. 

Was wird Ihre allererste Aufgabe bei der UNA sein?

Kurzfristig möchten wir bis zum Winter Ruhe reinbringen und das Boot dann wieder in die richtige Richtung lenken. 

Welchen Eindruck hat die Mannschaft bis zu dieser Länderspielpause hinterlassen? 

Ich habe die Mannschaft zu Beginn der Saison gegen Differdingen gesehen und zweimal im Livestream verfolgt. Ich muss das Team jetzt kennenlernen. Zwei Wochen sind dafür nicht viel, aber es ist besser als eine. Vergangene Saison haben sie lange im oberen Bereich der Tabelle mitgespielt. Es müssen also Qualitäten vorhanden sein. Sie müssen sich allerdings jetzt bewusst werden, dass ab jetzt Abstiegskampf angesagt ist. Man darf nicht in der Vergangenheit leben, weder als Spieler noch als Trainer. Die Situation ist eben, dass wir jetzt auf dem drittletzten Tabellenplatz stehen. Dessen muss sich jeder bewusst werden. Es braucht keinen schönen Fußball, sondern Mentalität und Kampfgeist. 

Wie kann man die Mannschaft wieder zum Erfolg führen?

Ich habe ja etwas Erfahrung im Abstiegskampf. Dort führt der Erfolg über Mentalität, Zweikampfverhalten und die Überzeugung, diese Duelle überhaupt angehen zu wollen. Daran müssen wir in den nächsten zwei Wochen arbeiten, damit wir mit einer Einstellung rangehen, die vielleicht abhanden gekommen ist. Das kann auch unbewusst passieren, dass man nach einer guten Saison davon ausgeht, es ginge von selbst. Die Aufgabe eines neuen Trainers ist es dann, die Spieler daran zu erinnern, dass das nicht der Fall ist. 

Monnerich, Titus Petingen und Etzella heißen Ihre Gegner vor der Winterpause. Was muss drin sein?

So viele Punkte wie möglich, damit wir mit einem positiven Elan in diese lange und schwere Winterpause gehen können. Obwohl ich weiß, dass es schwer wird, ist das unser Ziel. 

Nach Mondorf und Differdingen wird es Ihr dritter Job bei einem Klub aus der Nationaldivision sein. Gibt es Gemeinsamkeiten?

Ich will diese drei Vereine überhaupt nicht miteinander vergleichen. Von außen heißt es, Strassen sei ein familiärer Klub. Ich hoffe auch, dass das so ist. Ich bin aber nicht mehr der Riesenträumer und weiß, dass es in der BGL Ligue darum geht, Spiele zu gewinnen und den Verein so weit wie möglich nach vorne zu bringen. Der familiäre Aspekt ist ein toller Zusatz, aber im Grunde zählen nur Siege. 

Der Vorverkauf startet

Am Dienstag, 15. November, startet der Vorverkauf für die Qualifikation der Europameisterschaft um 12.00 Uhr auf der Internetseite der FLF. Das erste Heimspiel gegen Portugal findet am 26. März statt. Weitere Termine sind Liechtenstein (17. Juni), Island (8. September), Slowakei (16. Oktober) und Bosnien (16. November). 
Es gibt drei Kategorien für die Tickets: Für die Kategorie 2 hinter den Toren kostet das Abonnement 100 Euro für Erwachsene und die Hälfte für alle, die nach 2007 geboren wurden. Das Abo für die Kategorie 1 (Seitentribüne) kostet 200 Euro (respektiv 100 für Kinder). Daneben besteht weiterhin die Option des „Roude Léiw Club“, der bei 600 Euro angesetzt wurde. Die FLF machte zudem darauf aufmerksam, dass nur sechs Abonnements pro Mailadresse bestellt werden dürfen.