Bei widrigen Bedingungen mit teilweise kräftigeren Regenfällen fanden am Freitag die WM-Straßenrennen der Junioren sowie Espoirs statt. Den Beginn machten die jüngeren Radsportler, bei denen mit Mathieu Kockelmann und Mil Morang zwei Luxemburger an den Start gingen. Bereits in der Anfangsphase des Rennens gab es einen heftigen Sturz des Zeitfahr-Weltmeisters Joshua Tarling – zu dem Zeitpunkt war das luxemburgische Duo an der Spitze des Feldes zu sehen und konnte somit den Sturz verhindern.
Morang ging sogar eine Attacke mit, doch die Gruppe konnte sich nicht entscheidend absetzen. „Es wurde von Anfang an konstant Rennen gefahren“, sagt Christian Helmig, Technischer Direktor der FSCL. „Wir sind gut ins Rennen gestartet. Aber danach hat im richtigen Moment etwas gefehlt.“ Helmig sah mit an, wie Kockelmann und Morang die erste große Gruppe nicht mehr halten konnten. Morang hatte später zudem noch einen technischen Defekt, bei dem das Vorderrad gewechselt werden musste.
Am Ende hatte das Duo mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Vorne setzte sich der Deutsche Emil Herzog, Teamkollege von Kockelmann bei Auto Eder, im Schlusssprint gegen den Portugiesen Antonio Morgado durch. Dritter wurde der Belgier Vlad Van Mechelen. Kockelmann wurde letztendlich mit 7:16 Minuter Rückstand 21., Morang kam 11:50 Minuten später als der Sieger als 34. an. „Die beiden stärksten haben das Rennen unter sich ausgemacht“, sagt Helmig. „Der Zeitabstand ist größer als der Leistungsunterschied. Es wäre vielleicht mehr drin gewesen, aber die Umstände haben das verhindert.“
Kluckers mit „Jour sans“
Später am Tag wurde auch das WM-Rennen der Espoirs gestartet. Die FSCL war mit fünf Startern hier zahlenmäßig am stärksten vertreten. Enttäuschung war vor allem bei Arthur Kluckers zu verspüren. „Er hatte den berühmten ‚Jour sans’“, sagt Helmig. „Wir haben von Anfang an gesehen, dass er nicht die Beine hatte, um vorne mitzufahren. Seine Vorbereitung war sicher nicht optimal. Mit seiner Teilnahme bei der Tour de Luxembourg sind wir ein Risiko eingegangen.“ Während Kluckers das Rennen verließ, fuhren die anderen vier Starter laut Helmig ein gutes Rennen.
Paquet erlitt dabei ein ähnliches Schicksal wie Morang. Der 20-Jährige hatte am Fuß des Anstiegs einen Plattfuß, dasselbe passierte später im Rennen Mats Wenzel. „Bei einem solchen Rennen ist es dann extrem schwierig, zurückzukommen.“ Auch die luxemburgischen Espoirs waren in der entscheidenden Phase des Rennens vorne nicht mehr vertreten. Das Regenbogentrikot ging an den Kasachen Yevgeniy Fedorov, Zweiter wurde Matthias Vacek aus Tschechien und der Norweger Sören Waerenskjold vervollständigte das Podium.
Bester Luxembruger war Cédric Pries als 34. (+3:37 Minuten), Mats Wenzel wurde 67. (+9:39). Rafael Pereira Marques und Tom Paquet wurden eine Runde vor Schluss wegen Überschreitung des Zeitlimits aus der Rennen genommen. „Die Abstände sind sehr streng. Wenn wir uns nicht grob verrechnet haben, müssten Rafael und Tom gewertet werden. Das ist schade, gerade in den Nachwuchsklassen. Alle arbeiten das ganze Jahr hart, es wird ein großer Aufwand gemacht, um einmal um die Welt zu fliegen. Schade, dass sie nicht zu Ende fahren konnten“, sagte Helmig.
Im Überblick
WM-Straßenrennen der Junioren, Wollongong-Wollongong (135,6 km):
1. Emil Herzog (Deutschland) in 3:11:07 Stunden
2. Antonio Morgado (Portugal) gleiche Zeit
3. Vlad Van Mechelen (Belgien) +0:55
… 21. Mathieu Kockelmann (Luxemburg) +7:16
… 34. Mil Morang (Luxemburg) 11:50
WM-Straßenrennen der Espoirs, Wollongong-Wollongong (169,8 km):
1. Yevgeniy Fedorov (Kasachstan) in 3:57:08 Stunden
2. Matthias Vacek (Tschechien) +0:01
3. Sören Waerenskjold (Norwegen) +0:03
… 34. Cédric Pries (Luxemburg) +3:37
… 67. Mats Wenzel (Luxemburg) +9:39
DNF Arthur Kluckers, Rafael Pereira Marques, Tom Paquet (alle Luxemburg)
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