Es ist etwas ganz Besonderes für Arthur Kluckers, sich morgens das Trikot vom Team Emirates überstreifen zu dürfen. Nach der Tour de l’Ain Anfang August ist die Luxemburg-Rundfahrt das zweite Rennen, das der 22-Jährige als Stagiarie im Team Emirates-UAE bestreitet. Die Mannschaft belegt momentan Platz 3 im UCI-Teamranking und konnte durch Tadej Pogacar unter anderem die zwei vorherigen Ausgaben der Tour de France gewinnen. „Mit diesem Trikot auf den heimischen Straßen zu fahren, fühlt sich doppelt schön an“, sagt Kluckers. „Ich habe hier schnell realisiert, dass es eins der besten Teams der Welt ist. Mir macht es großen Spaß, hier zu fahren.“
Bei der Tour de Luxembourg fährt der 22-Jährige in diesem Jahr zum dritten Mal mit. Zweimal startete er vorher für Leopard Pro Cycling, doch schmunzelnd stellt Kuckers fest: „Die Tour de Luxembourg bleibt auch mit UAE genauso schwer. In die Pedale treten muss ich noch immer selbst …“ Anders ist jedoch seine Herangehensweise. Während er bei Leopard doch mal seine Freikarte bekam, ist er beim WorldTour-Team aktuell als Helfer tätig.
Am Freitag konnte Arthur Kluckers beim Zeitfahren seine Helferdienste vorerst einstellen. In Remich fuhr er auf den 18. Platz und war 59 Sekunden langsamer als Etappensieger Mattias Skjelmose Jensen. „Mit UAE bin ich hier, um das Rennen zu gestalten“, sagt Kluckers, der in diesem Jahr jeweils eine Etappe bei der Tour de l’Alsace sowie der Flèche du Sud gewann. „Wir haben die richtigen Fahrer, um hier Dinge zu bestimmen.“
Sportdirektor Guidi überzeugt
Warum das WorldTour-Team Kluckers die Chance gibt, in dessen Reihen Erfahrung zu sammeln, erklärt der Sportdirektor des Teams, Fabrizio Guidi. „Weil er einer der besten jungen Fahrer ist“, sagt der Italiener. „Das ist ganz einfach. Wir haben eine Scouting-Abteilung, die ihn entdeckt und beobachtet hat.“ Kluckers durfte auf der zweiten Etappe der Tour de Luxembourg den Etappensieg durch Matteo Trentin mit seiner Mannschaft feiern. „Ich bin zum einen hier, um dem Team zu helfen, aber auch, um zu lernen. Ich lerne viele kleine Dinge, die ich in der Zukunft mitnehmen kann.
„Er macht seine Sache bis hier hin sehr gut“, erklärt der Italiener. „Er hat sich bei uns schnell integriert. Er will Sachen verstehen, er kann Rennen interpretieren. Er hat Potenzial. Als junger Fahrer braucht er noch Erfahrung, er ist aber sicherlich jemand mit Zukunft.“ Guidi ist überzeugt vom jungen Luxemburger. „Er nimmt an Konversationen teil und bringt sich ein. Die Kommunikation mit ihm ist sehr gut. Ich mag ihn und hoffe, dass er sich noch weiterentwickelt.“
Kluckers’ Stagiaire-Vertrag wird am 31. Dezember auslaufen. Welches Trikot er sich dann überziehen wird, ist noch nicht klar. „Ich bin nur Sportdirektor“, sagt Guidi. „Ich werde sicherlich einen guten Bericht von ihm abgeben, aber mehr liegt nicht in meiner Hand.“ Auch Kluckers hält sich noch bedeckt: „Ich kann dazu noch nicht viel sagen. Aber ich glaube, dass ich mir keine Sorgen machen muss.“ Auch Guidi äußert nicht mehr.
Am Samstag wird er auf der letzten Etappe zuerst mal die Luxemburg-Rundfahrt beenden. Einen Tag später geht es für ihn schon in den Flieger in Richtung Australien. Am kommenden Freitag nimmt er am WM-Straßenrennen der Espoirs teil.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können