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UN KäerjengJulien Fostier, das zweite Auge des Trainers

UN Käerjeng / Julien Fostier, das zweite Auge des Trainers
Julien Fostier (M.) und seine Teamkollegen haben sich schnell in der neuen Liga zurechtgefunden Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Julien Fostier hat bereits Gefallen an seinen neuen Aufgaben gefunden: Sowohl der Nebenjob beim Ligakonkurrenten als auch die angepasste Rolle unter UNK-Trainer Marc Thomé haben Vorteile. Ein Gespräch über Saisonziele und Karrierepläne.

Das Duell gegen die besten Freunde hat Julien Fostier bereits hinter sich. Auch die Frage, ob es in Ordnung ist, Jugendcoach bei einem Ligarivalen zu sein, stellt sich der UNK-Mittelfeldspieler nicht mehr. „Ich habe ein sehr gutes Verhältnis mit den Menschen hier im Verein. Jeder weiß über meine Situation Bescheid, da gibt es keine Zweideutigkeit.“ Gemeint ist sein Job als Scolaires-Assistenztrainer beim hauptstädtischen Racing. Sowohl Akademie-Direktor Vivian Reydel als auch RFCUL-Sportdirektor Iliès Haddadji zählen zum engen Freundeskreis des Käerjenger Mittelfeldspielers, weshalb es zu diesem Jobangebot kam. „Ich habe mich bereits mit den Zielen für das Leben nach der aktiven Karriere beschäftigt.“ 

Dazu gehört für Fostier auch, die weiteren Diplome im Trainerbereich zu erwerben. Der Jugendcoach hat Blut geleckt und verbringt seit dem Aufstieg in die BGL Ligue noch mehr Zeit auf dem Rasen. „Ich sehe den Fußball jetzt mit anderen Augen. Ich analysiere die Dinge anders. Als Spieler hat man nur die eine Sicht, aber inzwischen habe ich diesen Blick von außen ebenfalls. Ich kann Sachen gleich verbessern und meinen Mitspielern helfen“, sagte der 32-jährige Franzose am Freitag. Mit Marc Thomé, der seit Anfang der Saison an der Seitenlinie steht, hat er sich noch nicht über den Posten beim Hauptstadtklub unterhalten. „Ich denke mal, dass er es ahnt“, lachte Fostier. „Er verlässt sich auf die erfahrenen Spieler. Wenn mir etwas auffällt, teile ich es ihm mit.“

Entgangen ist dem Chefcoach dies natürlich nicht. „Er erkennt das Spiel und meckert auch manchmal, wenn er etwas sieht“, berichtete Thomé – der scherzhaft noch eine Anekdote hinzufügte: „Ich hoffe, er weiß, dass er auch selbst noch laufen muss. Mir hat man damals, als ich Spielertrainer war, mal vorgeworfen, ich würde mehr dirigieren als laufen. Das darf er jedenfalls nicht.“

Mehr Zweikämpfe

Die Ideen von Thomé, der die Nachfolge von David Zenner antrat, seien bei der UNK schnell umgesetzt worden, berichtete der Spieler. „Er mag es, Fußball zu spielen. Er geht Risiken ein und will gewinnen. Die Philosophien sind nicht identisch, aber effizient.“ Genau wie Mitaufsteiger Monnerich hat auch Käerjeng erst eine Partie verloren. Die UNK kam ausgerechnet gegen den Racing mit 0:5 unter die Räder. „Einen Durchhänger“ nannte es Fostier. Mit dem siebten Platz, der vor dem Heimspiel gegen UT Petingen zu Buche steht, gibt man sich in der Brauereistadt derzeit zufrieden – auch wenn das eigentliche Ziel weiterhin der Klassenerhalt bleibt. 

Beim 32-jährigen Mittelspieler hat sich aber nicht nur das Fußballverständnis verändert – sondern auch die Aufgaben auf dem Platz. Nur noch selten schlüpft er in die Rolle des Zehners. „Ich mag es, auf der Zehn zu spielen, aber ich lerne jetzt auch, das Verteidigen zu mögen. Zweikämpfe fangen an, mir Spaß zu machen.“ Die ungewohnten Schmerzen nach Spielende inklusive.

Nach den Unentschieden gegen Wiltz, Jeunesse und Niederkorn setzte sich die UNK gegen Hostert und Strassen durch. „Wir haben einen starken Kader“, sagte Fostier, der die familiäre Herangehensweise des Klubs hervorhob. „Wir stellen uns nicht zu viele Fragen. Vielleicht haben die Gegner uns nach dem Aufstieg zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Aber inzwischen weiß wohl jeder, wozu wir in der Lage sind. Deshalb müssen wir noch mehr an uns arbeiten. Es ist sicher, dass es auch wieder mal Durchhänger geben wird, aber wir müssen dafür sorgen, dass das so spät wie möglich der Fall sein wird.“

Der nächste Gegner heißt UT Petingen. Ein Klub, zu dem Fostier ebenfalls eine besondere Beziehung hat: Trainer Yannick Kakoko war einer seiner Schulkameraden in der Akademie des FC Metz. „Ich weiß also, wie er tickt“, meinte der Spieler lachend. „Sie haben ein paar herausragende Spieler mit großen Qualitäten. Es kann sein, dass wir phasenweise leiden werden.“ Bevor es so weit ist, werden aber schon einmal ein paar Sticheleien ausgetauscht. „Die Chancen stehen dafür sogar sehr gut …“

Weirich hört auf

Der Strassener Mittelfeldspieler Florian Weirich hat sich entschlossen, einen Schlussstrich unter seine Fußballkarriere zu ziehen. Der 31-jährige Deutsche verbrachte acht Spielzeiten in Luxemburg. Er absolvierte insgesamt 158 Spiele in der BGL Ligue, 120 für Victoria Rosport und 38 für UNA Strassen, hauptsächlich auf der linken Außenbahn. In dieser Zeit erzielte er 40 Tore in allen Wettbewerben. (sf)