Tom Wirtgen gehörte am Mittwoch zu den Animateuren der zweiten Etappe der Tour de Luxembourg. Der Radprofi von Bingoal Pauwels Sauces WB fand sich zu Beginn der Etappe in einer achtköpfigen Etappe wieder, die sich schnell einen komfortablen Vorsprung auf das Peloton erarbeitete. Der maximale Vorsprung wuchs jedoch nur auf 3:45 Minuten an – zu wenig, um am Ende durchzukommen. „Leider ist das Hauptfeld schon früh sehr schnell gefahren“, sagte T. Wirtgen. „Für mich war es schnell klar, dass diese ‚Echappée’ eine ‚Mission impossible’ werden sollte.“
Wirtgen biss sich jedoch an der Spitze fest und versuchte alles. Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel setzte er sich mit Morten Hulgaard (Uno-X) ab, doch sie sollten von den Verfolgern wieder eingeholt werden. Am Ende schluckte das Peloton, das die Ausreißer stets im Griff hatte, diese souverän vor dem Finale. T. Wirtgen fuhr mit 3:28 Minuten Rückstand auf Etappensieger Matteo Trentin als 98. über den Zielstrich.
Für T. Wirtgen ist die Luxemburg-Rundfahrt in diesem Jahr von hoher Bedeutung. Der 26-Jährige wird sein aktuelles Team verlassen und ist auf der Suche nach einer neuen Mannschaft. „Es ist wichtig für mich, mich hier zu zeigen“, sagt er. „Heute (Mittwoch) war die einzige Chance für mich, ein Resultat einzufahren. Da wir keinen Sprinter im Team haben, hatte ich eine Freikarte bekommen. Ich hatte gute Beine, aber es sollte nicht sein.“ Noch hat er keinen neuen Vertrag unterschrieben. „Darum mache ich mir aktuell gar keine Gedanken. Ich bin optimistisch, dass ich ein neues Team finde. Ich brauche etwas Neues. Ein neues Team mit neuen Strukturen.“
Heiderscheid schlecht platziert
Als 15. wurde Colin Heiderscheid am Mittwoch bester Luxemburger. Vor allem am „Käler Poteau“ im Finale hatte der Leopard-Fahrer dann aber Schwierigkeiten. „Es hat etwas in den Beinen gefehlt, um dort vorne mitzufahren. Ich habe dann in der Abfahrt viel Zeit gutgemacht, aber am Ende hat es nicht gereicht. In die Top 15 zu fahren ist kein Ergebnis bei einem Sprint“, zeigte sich der Landesmeister doch unzufrieden.
Einzig der Sprint an sich stimmte den 24-Jährigen positiv. „Der Sprint an sich war nicht schlecht. Ich war schnell, aber ich kam von zu weit hinten.“ Heiderscheid weiß aber auch, woran es lag. „Ich muss sagen, dass es am letzten Berg einfach ein wenig zu schnell für mich ging.“
Centrone visiert Etappen an
Von den neun Luxemburgern, die am Start waren, erreichten fünf das Ziel im Hauptfeld: Heiderscheid als 15., Luc Wirtgen (Bingoal Pauwels Sauces WB) als 22., Kevin Geniets (Groupama-FDJ) als 33., Michel Ries (Arkéa Samsic) wurde 53. und Ivan Centrone (Geofco-Doltcini Materiel Velo.com) fuhr auf Platz 74. Centrone hatte einen stressigen Tag hinter sich gebracht, nachdem er kurz nach dem Col d’Europe das Rad wechseln musste. „Es ging für mich heute (Mittwoch) darum, sicher über die Ziellinie zu kommen“, sagte Centrone. „Ich möchte mich nun auf die nächsten Tage konzentrieren. Die Beine sind gut, deswegen kann ich sicherlich noch das eine oder andere gute Resultat einfahren.“
Der 26-Jährige will sich dabei erst mal auf Etappen fokussieren. Um sich auf das Zeitfahren vorzubereiten, hat sich Centrone letzte Woche ein Zeitfahrrad geliehen – auch, weil er im Jahr nicht oft in dieser Disziplin antritt. Morgen (Donnerstag) wird der schwerste Tag. „Wenn man morgen vorne mitfährt, kann man sich um das Gesamtklassement kümmern. Aber ich schaue zunächst, mich auf die Etappe zu konzentrieren.“ In der Gesamtwertung liegt Centrone nach der zweiten Etappe mit 18 Sekunden Rückstand auf Madouas auf Platz 44. Ebenfalls 18 Sekunden Rückstand hat der bestplatzierte Luxemburger, Kevin Geniets als 19.
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