Am Ende des Tages kann man definitiv von einem Favoritensieg sprechen: Nach 163,4 Kilometern von Junglinster nach Schifflingen durfte Matteo Trentin (UAE) die Arme in die Höhe strecken. Das Team Emirates scheint Luxemburg als hervorragendes Pflaster entdeckt zu haben: 2020, bei ihrer ersten Teilnahme in Luxemburg, gewann sie nicht nur durch Diego Ulissi zwei Etappen, sondern auch das Gesamtklassement. Im letzten Jahr jubelte Marc Hirschi in Eschdorf und 2022 eben Trentin in Schifflingen.
Letztendlich war der Sieg des 33-Jährigen aber auch eine starke Teamleistung. Kurz vor dem Sprint zog Rui Oliveira, der erst 350 Meter vor dem Ziel eingeholt wurde, das Tempo stark an. Die anderen Sprinter mussten die Lücke zum Portugiesen dafür erst mal schließen. Einer, der diese Lücke schließen wollte, war Quick-Step Alpha Vinyls Sprinter Florian Sénéchal. Der Franzose zog damit auch Trentin mit, der die Etappe dann vor dem Quick-Step-Duo Sénéchal und Davide Ballerini gewann. Im Gesamtklassement änderte sich kaum was, da das Hauptfeld am Mittwoch in einer großen Gruppe ankam. Valentin Madouas bleibt somit in Gelb.
„Wir haben im Team unsere doppelte Karte ausgespielt“, sagte Trentin. „Das ganze Team war heute sehr stark.“ Damit ist es auch der erste Sieg von Arthur Kluckers im Dress von UAE. Der Luxemburger ist derzeit als „Stagiaire“ beim Team aus den Emiraten aktiv. Kluckers machte viel Tempoarbeit bis zum „Käler Poteau“ und fing damit auch die Ausreißergruppe ein, in der Tom Wirtgen (Bingoal Pauwels Sauces WB) vertreten war.
Gute Vorbereitung auf die WM
Trentin hat mit seinem Sieg auch das Trikot des besten Sprinters übernommen. „Wir sind froh, dass wir gewinnen konnten, so haben wir in den nächsten Tagen weniger Stress.“ Trentin wird nach der Luxemburg-Rundfahrt zur Weltmeisterschaft nach Australien reisen. „Es ist vielleicht nicht das beste Timing, hier zu starten“, sagt der Italiener. „Aber das Rennen an sich ist perfekt. Die Anstiege sind nah vor dem Ziel, was ähnlich zum WM-Straßenrennen ist. Die Organisatoren haben einen guten Job für die Fahrer, die in Australien antreten, gemacht.“
Trentin weiß, was bei einer WM zählt. Der Sprinter war 2019 in Harrogate Vize-Weltmeister geworden. „Es zählt nur Platz eins, das kann ich guten Gewissens sagen“, schmunzelt der Italiener. „Wir haben nicht die Superstars im Team wie Wout van Aert oder Mathieu van der Poel. Aber wir fahren immer stark im Team.“
Am Donnerstag sollte die Etappe Trentin eher nicht entgegenkommen. Auf der dritten Etappe, die über 188,4 Kilometer von Rosport nach Diekirch führt, warten ein Anstieg der ersten und drei weitere der höchsten Kategorie. Der Hendelbierg und der Huelwee befinden sich dabei 14 und 10 Kilometer vor dem Ziel.
Im Überblick
2. Etappe, Junglinster – Schifflingen (163,4 km):
1. Matteo Trentin (I/UAE) in 3:51:51 Stunden, 2. Florian Sénéchal (F/Quick-Step), 3. Davide Ballerini (I/Quick-Step), 4. Axel Laurance (B&B), 5. Matthias Skjelmose Jensen (DK/Trek), 6. Jon Barrenetxea (S/Caja Rural), 7. Tobias Bayer (AUT/Alpecin), 8. Benjamin Thomas (F/Cofidis), 9. Victor Koretzky (F/B&B), 10. Rui Oliveira (P/UAE), … 15. Colin Heiderscheid (LUX/Leopard), … 22. Luc Wirtgen (LUX/Bingoal), … 33. Kevin Geniets (LUX/Groupama), … 53. Michel Ries (LUX/Arkéa), … 74. Ivan Centrone (LUX/Geofco) alle gleiche Zeit, … 89. Alexandre Kess (LUX/Geofco) 2:41, … 98. Tom Wirtgen (LUX/Bingoal) 3:28, … 105. Arthur Kluckers (LUX/UAE) 5:05, 106. Jacques Gloesener (LUX/Geofco) 13:59
Gesamtwertung nach 2 von 5 Etappen:
1. Valentin Madouas (F/Groupama) in 7:52:06 Stunden, 2. Sjoerd Bax (NL/Alpecin) 0:07, 3. Trentin 0:08, 4. Bastien Tronchon (F/Ag2r) 0:09, 5. Sénéchal 0:12, 6. Clément Berthet (F/Ag2r) 0:13, 7. Thomas 0:18, 8. Koretzky, 9. Skjelmose Jensen, 10. Jonas Gregaad (DK/Uno-X), … 19. Geniets, … 38. Ries, … 44. Centrone alle gleiche Zeit, … 57. L. Wirtgen 3:21, … 75. T. Wirtgen 6:01, … 77. Heiderscheid 7:51, … 100. Kluckers 12:56, … 106. Kess 19:29, … 108. Gloesener 21:50
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