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BGL LigueHärte vs. Brutalität: Wie man Schlüsselspieler schützen kann und muss

BGL Ligue / Härte vs. Brutalität: Wie man Schlüsselspieler schützen kann und muss
Behandlungspause, Artur Abreu am Boden – ein Bild, das es in dieser Saison schon mehrmals gab Foto: Le Quotidien/Mélanie Maps

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Artur Abreu gehört zu den Schlüsselspielern der BGL Ligue. Seine vorzeitigen Ausfälle sind jedes Mal ein Schlag ins Gesicht für die UT Petingen. Warum sich Trainer und Spieler bei gewissen Akteuren etwas mehr Schutz wünschen und wie die Schiedsrichter gegen übertriebene Fouls vorgehen können: Ein Gespräch mit Abreu, UTP-Coach Yannick Kakoko und Referee-Obmann Charles Schaack. 

Der Petinger Kapitän Artur Abreu wartet in dieser Saison weiterhin auf seinen ersten Einsatz über 90 Minuten. Nachdem er den Auftakt der Saison bereits wegen Knieproblemen verpasste, kamen in vier Begegnungen bereits drei vorzeitige Auswechslungen hinzu. Am Sonntagabend musste der 28-Jährige erneut ins Krankenhaus – diesmal aufgrund eines gebrochenen Zahns. An unglückliche Zufälle glaubt man bei der UTP jedenfalls nicht mehr. „Es ist kein Gefühl, sondern eine Tatsache, dass man es auf ihn abgesehen hat“, sagte Trainer Yannick Kakoko. „In drei Spielen verlieren wir ihn jedes Mal. Und es waren auch immer Schläge, für die es Rot hätte geben können. Ihn dreimal so zu verlieren, tut weh.“

Der Coach forderte deshalb mehr Achtsamkeit von den Unparteiischen: „Es ist offensichtlich: In der BGL Ligue weiß man, wer die besten Spieler sind. Vom brutalen Foul gegen Hesperingen über den Ellenbogenschlag gegen Düdelingen: Es sind keine Zufälle mehr. Ohne jetzt irgendeinem Schiedsrichter zu nahe treten zu wollen, sollte mehr auf solche Sachen geachtet werden.“

Der Offensivspieler des Fusionsvereins sprach von „Attentaten“: In der Partie gegen Mondorf flog Abreu am 4. Spieltag gegen eine Werbebande. Besonders hart war das Foul des Hesperingers Nouvier eine Woche später. Am Sonntag musste er im Heimspiel Düdelingen nach einem Ellenbogenschlag ins Gesicht (von Ouassiero) ausgewechselt werden. „Ich möchte nicht sagen, dass es Absicht ist. Aber es war dreimal hintereinander – davon in den letzten beiden Spielen besonders schlimm“, formulierte es der Betroffene. „In Hesperingen stand der Schiedsrichter zwei Meter von der Aktion entfernt. Es gab dafür nur eine Gelbe. Gestern (am Sonntag) gab es nicht mal einen Fehler, nichts. Ich finde, dass es mehr Schutz für Spieler geben müsste. Nachher ist es zu spät …“

Kakoko fügte hinzu: „Ich bin ja selbst Fußballspieler gewesen und weiß wie das ist. Es ist überall das Gleiche. Auch in der Bundesliga muss man versuchen, die beste Offensive mit harter Zweikampfführung aus dem Spiel zu nehmen. Aber wenn es über Härte hinaus geht und brutal wird, stellt man sich Fragen. Ich wünsche mir, dass generell darauf aufgepasst wird.“ 

Ob Abreu am Wochenende wieder spielen kann, steht noch in den Sternen. Einerseits spürt er noch immer die Folgen des Nouvier-Fouls von vor zwei Wochen, andererseits muss noch abgewägt werden, ob der provisorische Zahnkleber überhaupt einen Einsatz gegen Käerjeng erlaubt. „Ich habe Schmerzen und es blutet noch ab und zu“, berichtete der Petinger am Montagmorgen. „Es nervt mich, dass ich noch keine 90 Minuten durchspielen konnte.“ So sieht es sein Coach ebenfalls: „Es ist frustrierend für uns und für ihn. Wir wissen, dass wir mit Artur ein anderes Ergebnis erhoffen können, als ohne ihn. Das kommt ja noch hinzu.“

Das sagt Charles Schaack

Für die Unparteiischen „genießt die Gesundheit der Spieler oberste Priorität“, gab Schiedsrichter-Obmann Charles Schaack zu verstehen. Der Chef der Luxemburger Referees verwies auf die Kurse, bei denen das Thema stets präsent sei. „Wir geben den Schiedsrichtern die Anweisungen, sich im Vorfeld über die Mannschaften zu informieren, damit sie wissen, welche Spieler die Kreativität ins Spiel bringen. Die werden härter rangenommen. Das Hauptziel ist es, dass die 22 Akteure am Ende alle gesund vom Platz gehen können.“ 

Damit das umsetzbar ist, müssen die Unparteiischen mehrere Schritte befolgen: „Das Wichtigste ist es, sofort aufmerksam zu sein. Damit zeigt man den Verteidigern, was nicht geduldet wird. Daneben kann der Schiedsrichter Aktionen früher unterbrechen und strenger durchgreifen. Mit direkten Ermahnungen kann manches gleich unterbunden werden.“ Schaack erkennt aber auch an, dass es wohl kein Zufall ist, dass es ausgerechnet Abreu dreimal hintereinander traf. „Man weiß von seinen Qualitäten – die Gegner auch. Das muss der Referee erkennen. Auch internationale Schiedsrichter bereiten sich vor. Das Paradebeispiel dafür war Pierluigi Collina. Eine seiner Stärken war, dass er immer vorbereitet war.“ Die UT Petingen hat schon reagiert und das Gespräch mit Schaack gesucht. Abreu jedenfalls will nur eines, wie sein Trainer sagte: „Immer spielen und helfen.“ Und das vorzugsweise in Zukunft über 90 Minuten.

Montagmorgen …

Die Internetseite der FLF war am Montagmorgen kurzzeitig nicht zu erreichen. Am frühen Nachmittag stellte sich dann heraus, dass man der Homepage einen neuen Look verpasst hatte. Auf der ersten Seite werden jetzt u.a. die neuesten BGL-Ligue-Ergebnisse angezeigt, sowie die aktuelle Tabelle der Nationaldivision. Modern, übersichtlich und schlicht. Visuell hat sich der Aufwand definitiv gelohnt. Die routinierten Besucher der Webseite können ebenfalls aufatmen: Nicht alles wurde über den Haufen geworfen, die meisten Rubriken werden noch in der gleichen Reihenfolge dargestellt und sind problemlos zu finden.
Allerdings bestand inhaltlich noch ein wenig Nachholbedarf … Einer der nächsten Wege führte zur neuen Web-Präsenz der „Roten Löwen“. Dort wurden mit Leandro Barreiro und Florian Bohnert zunächst nur zwei Nationalspieler aufgelistet, später tauchte dann dort auch das Foto von Bundesliga-Debütant Yvandro Borges auf. Darunter folgten drei FLF-Trainer – und eine Liste der „Mitglieder“, nämlich die weiteren Spieler. Peinlicher war die Tatsache, dass man Dirk Carlson als US-Amerikaner vorstellte, Eric Veiga als Portugiesen, David Jonathans als Niederländer und aus ZSKA-Sofia-Verteidiger Enes Mahmutovic einen Kosovaren machte. Nicht besser erging es den FLF-Nationalspielerinnen. Bei der Nationalität der Lourenco-Schwestern stand lediglich Portugal. Ein informatisches Problem, so hieß es, das noch vor Feierabend behoben war.