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Champions LeagueFavoritensiege und ein Abend zum Vergessen

Champions League / Favoritensiege und ein Abend zum Vergessen
Lionel Messi (r.) von Paris Saint-Germain gegen Filip Kostic von Juventus Turin Foto: Thibault Camus/dpa

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Auftaktsiege für Manchester City, Real Madrid und Paris Saint-Germain – nächster Dämpfer für den FC Chelsea: Während die Favoriten zum Start in die neue Champions-League-Saison ihre Ambitionen untermauerten, erwischten Tuchels Londoner einen Abend zum Vergessen. Für Bayern München beginnt die Mission Istanbul am Mittwoch in Mailand: Der Rekordmeister steht beim italienischen Topklub Inter gleich vor der ersten großen Herausforderung.

Beim Debüt von Starstürmer Pierre-Emerick Aubameyang verlor der Königsklassen-Champion von 2021 bei Dinamo Zagreb mit 0:1 und kassierte bereits die dritte Pflichtspiel-Niederlage der noch jungen Spielzeit.
„Es gibt viel zu analysieren“, sagte Blues-Coach Thomas Tuchel nach dem Spiel: „Wir sind eindeutig nicht da, wo wir sein müssen und wo wir sein können. Es liegt also an mir, es liegt an uns, wir müssen Lösungen finden. Im Moment fehlt es an allem.“

Deutlich besser machte es Chelseas Premier-League-Rivale aus Manchester durch ein 4:0 beim FC Sevilla. Das Team von Pep Guardiola konnte sich dabei einmal mehr auf Starstürmer Erling Haaland verlassen, der bei seinem Champions-League-Debüt für City mit einem Doppelpack (20./67.) glänzte. Mit 22 Jahren und 47 Tagen avancierte der Norweger am Dienstagabend zudem zum jüngsten Spieler, der in seiner Karriere 25 Königsklassen-Tore erzielt hat. Haaland übertraf die bisherige Bestmarke von Kylian Mbappé, der dafür 22 Jahre und 80 Tage benötigte. Haaland brauchte 20 Einsätze für diese neue Bestmarke. Die übrigen City-Treffer in Andalusien erzielten Phil Foden (58.) und Ruben Dias (90.+2).

Matchwinner für Paris beim 2:1 (2:0) gegen Juventus Turin war Mbappé (5./22.) mit einem Doppelpack. Weston McKennie (53.) konnte für die „Alte Dame“ nur noch verkürzen. Auch Real Madrid startete seine Mission Titelverteidigung mit einem Dreier. Beim 3:0 (0:0) bei Celtic Glasgow benötigten die Königlichen etwas Warmlaufzeit, ehe im zweiten Durchgang Vinicius Junior (56.), Luka Modric (60.) und Eden Hazard (77.) trafen.

In Zagreb sorgte Mislav Orsic (13.) für das Tor des Tages – und stürzte Chelsea damit in die Krise. Die Blues drückten in der Schlussphase mit acht Minuten Nachspielzeit zwar auf den Ausgleich, mehr als ein Pfostentreffer von Reece James (85.) sprang aber nicht dabei heraus. Die Londoner, die von ihren bisherigen sechs Spielen in der Premier League zwei verloren, haben in diesem Sommer mit der Unterstützung des neuen Eigentümers rund 280 Millionen Euro (240 Millionen Pfund) für neue Spieler ausgegeben.
In den übrigen Spielen besiegte Benfica Lissabon Maccabi Haifa mit 2:0, RB Salzburg und AC Mailand trennten sich in Chelseas Vorrundengruppe E 1:1. RB Leipzig ging zu Hause 1:4 gegen Donezk unter.

„Attacare!“

Die Sehnsucht beim FC Bayern nach dem Henkelpott ist groß, genau wie der Druck vor dem kniffligen Auftakt in die Champions League am Mittwoch (21.00 Uhr) bei Inter Mailand. Als die Bayern in ihren schicken beigen Anzügen in der Modestadt Mailand aus dem Flieger stiegen, machte Thomas Müller gleich einmal die Münchner Marschroute deutlich: „Attacare!“ Volle Attacke also. 148 Tage nach der Blamage gegen den FC Villarreal startet der Rekordmeister im legendären San Siro einen erneuten Angriff auf Europas Fußball-Thron.

„Es sind wenig Spiele in der Gruppenphase, da gibt es keine Zeit, sich Schwächen zu erlauben“, betonte Trainer Julian Nagelsmann nach der Ankunft am Dienstagabend. „Wir müssen schon liefern, liefern und noch mal liefern“, ergänzte Müller. Dies unterstrich auch Kapitän Manuel Neuer vor den brisanten und schweren Auftaktduellen beim italienischen Pokalsieger und danach gegen Barça mit Ex-Bayern-Torjäger Robert Lewandowski (13.9.). „Wir haben den Ehrgeiz und Ansporn, diesmal wieder weit zu kommen. Wir gehören zu den Mitfavoriten.“

Allerdings sind die Bayern, die ihre 18 Auftaktspiele in der Königsklasse seit 2002 gewonnen haben, nach zuletzt zwei mageren Unentschieden in der Liga gewarnt. „Wir müssen von Beginn an voll da sein“, forderte Nagelsmann vor den Wochen der Wahrheit. Man dürfe in dieser „spektakulären Gruppe“ nicht mit einer Niederlage starten, nahm auch Müller sein Team in die Pflicht, „da läuft man erst mal der Musik hinterher“.

Dies soll keineswegs passieren. „Wir werden bereit sein“, betonte Superstar Sadio Mané, auf dem neben dem neuen Abwehrchef Matthijs de Ligt gerade international große Hoffnungen ruhen. Mané soll im Zusammenspiel mit Müller, Jamal Musiala, Leroy Sané, Kingsley Coman oder Serge Gnabry den Abgang von Torgarant Lewandowski kompensieren. Gegen Gladbach (1:1) und Union (1:1) hatte das nach einem beeindruckenden Saisonstart nicht geklappt – und das trotz 56 (!) Abschlüssen.

Bei Inter ist gerade die Abwehr das zentrale Thema nach dem schmerzhaften 2:3 im 232. Mailänder Stadtderby. „Wir kassieren zu viele Tore und müssen uns wesentlich verbessern“, betonte Trainer Simone Inzaghi, der auf Mittelstürmer Romelu Lukaku verzichten muss.

Im Überblick

Am Dienstag:
Gruppe E

Dinamo Zagreb – FC Chelsea 1:0
RB Salzburg – AC Mailand 1:1
Gruppe F
RB Leipzig – Schachtjor Donezk 1:4
Celtic Glasgow – Real Madrid 0:3
Gruppe G
Borussia Dortmund – FC Kopenhagen 3:0
FC Sevilla – Manchester City 0:4
Gruppe H
Paris SG – Juventus Turin 2:1
Benfica Lissabon – Maccabi Haifa 2:0
Mittwoch, 7. September 2022:
Gruppe A

Ajax Amsterdam – Glasgow Rangers (18.45)
SSC Neapel – FC Liverpool (21.00)
Gruppe B
Atlético Madrid – FC Porto (21.00)
FC Brügge – Bayer Leverkusen (21.00)
Gruppe C
Inter Mailand – Bayern München (21.00)
FC Barcelona – Viktoria Pilsen (21.00)
Gruppe D
Eintracht Frankfurt – Sporting Lissabon (18.45)
Tottenham Hotspur – Olympique Marseille (21.00)