Die Fledermäuse benötigen der Studie vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung zufolge mit nassem Fell mehr Energie, weil es nicht so gut schützt wie trockenes. Zudem könnte sich die Aerodynamik beim Flug verändern, was ebenfalls Energie koste. Bislang dachten die Forscher, dass die Flattertiere bei Regen zu wenig Nahrung fangen oder die Echo-Ortung durch die Tropfen nicht funktioniert.
Voigt und seine Mitarbeiter beobachteten zehn Fledermäuse der Art Carollia sowelli aus Costa Rica, die zur Familie der Blattnasen gehört. Die nur 18 Gramm schweren Tiere jagen zwar keine Insekten sondern fressen Früchte, dafür sind sie in ihrer Heimat oft heftigen Regenfällen ausgesetzt. Die Forscher ließen die Tiere in einem Käfig trocken, mit feuchtem Fell sowie zusätzlich in einem leichten Regen fliegen und bestimmten deren Energieverbrauch durch die Messung des zuvor gegebenen nicht radioaktiven Kohlenstoff-Isotops C13 in der Atemluft.
Nasses Fell erhöht Energieaufwand
Dabei fanden sie, dass Regen für die Tiere keine messbare Anstrengung bedeutete. Ein nasses Fell dagegen erhöhte den Energieaufwand beim Fliegen um das Doppelte. Der Grund ist wahrscheinlich der geringere Schutz vor Auskühlung.
«Fledermäuse mit nassem Fell verlieren vermutlich so viel Wärme, dass sie zusätzliche Energie für die Erhaltung einer konstanten Körpertemperatur aufwenden müssen», sagt Voigt. Dazu kommt eine schlechtere Aerodynamik. Das kurze, seidige Fell umschließe die Körper der Tiere ideal. Das könne sich jedoch verändern, wenn es nass werde. Insgesamt lohne sich ein Fliegen mit nassem Fell oder im Regen für die Tiere nur, wenn der erhöhte Energiebedarf durch ausreichend Futter ausgeglichen werde.
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