Die Delegation um Handelskammer-Präsident Michel Wurth hat sich einen ganzen Tag Zeit genommen, sich in Esch mit Schülern und Unternehmern getroffen, um über die Handelskammer und das Geschäft zu reden. Anschließend ließ die Handelskammer ihre jährliche Tagung auch gleich auf Belval stattfinden.
In Zukunft soll Esch eine wichtige Rolle für die Handelskammer spielen. Die Institution – heute nur zu finden auf dem Kirchberg – sucht die Nähe zur Universität und will in deren „Maison du savoir“ eine Niederlassung eröffnen. Die Pläne sind noch wenig konkret, das Gebäude noch nicht gebaut. Handelskammer-Direktor Pierre Gramegna ist jedoch zuversichtlich. „Wenn die ‚Maison du savoir‘ steht, dann sind wir hier“, sagte er. Das Büro soll nicht nur einen repräsentativen Zweck erfüllen. „Das wird keine One-Man-Show“, so Gramegna weiter. Das Büro solle zusammen mit der Promotionsagentur für Innovation, LuxInnovation, eingerichtet werden und zwischen 150 und 200 m2 groß werden.
Ein Dokumentationszentrum über Wirtschaft und Innovation in Luxemburg soll eingerichtet werden. Unterstützung der Studenten bei Praktika seien auch vorgesehen, so Gramegna.
Zudem ist die Handelskammer Partner der Forschungsinstitute „Gabriel Lippmann“ und „Henri Tudor“. Die hausinterne Lehranstalt der Handelskammer, die Luxemburg School for Commerce, etwa bietet zusammen mit „Henri Tudor“ einen Masterstudiengang für Logistik an. In Zukunft werden aus den Partnern Nachbarn. „Gabriel Lippmann“ ist heute schon auf Belval ansässig, „Henri Tudor“ wird es in Zukunft sein. Das Institut wird wie die Handelskammer in die „Maison du savoir“ ziehen.
Ein weiterer Programmpunkt der Sitzung am Freitag: der Überblick über die Urteile der Handelskammer zu Gesetzesprojekten. Die Kammer hat das Recht, sich positiv oder negativ zu Gesetzesvorhaben zu äußern, die ihre Mitglieder betreffen.
Kritik an Umsetzung
So begrüßte die Handelskammer etwa die Verlängerung des Gesetzes, das es der Regierung erlaubt, in Not geratene Unternehmen finanziell zu unterstützen. Weniger einverstanden war die Kammer mit einem Gesetz, das eine außergerichtliche Mediation bei kleineren Streitigkeiten im Geschäftsleben möglich machen soll. Die Idee wurde von Michel Wurth gelobt, aber es gab Kritik an der Umsetzung.
Hart kritisierte er die Regierung allerdings wegen einer Aussage, die ein Gesetzesprojekt betrifft, das die Speicherung von CO2 unter der Erde regeln soll. Diese Technik erlaubt es, die klimaschädlichen Gase bei ihrem Entstehen in der Industrie aufzufangen und unterirdisch zu lagern. Von Regierungsseite habe es geheißen, man werde das Projekt diskutieren, jedoch sei abzusehen, dass eine Umsetzung aus geologischen Gründen in Luxemburg unmöglich sei. Wurth vermutet, dass es sich weniger um geologische sondern vielmehr um politische Gründe handelt.
Zu Demaart
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