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Der Wind des Wechsels weht immer kräftiger

Der Wind des Wechsels weht immer kräftiger
(Tageblatt)

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Der Ökostrom gibt der Hannover Messe in diesem Jahr einen gewaltigen Rückenwind. Noch nie zuvor waren auf dem Messegelände so viele Aussteller aus dem Bereich erneuerbare Energien wie in diesem Jahr.

Wurde vor ein paar Jahren diese Energiequelle von der Stromindustrie noch müde belächelt, so hat sich der Wind in der Zwischenzeit gedreht. Und für die Industrie steht fest: Die Erneuerbaren sind die Energiequelle der Zukunft.

Mehr dazu in der Tageblatt-Printausgabe vom Montag.

Kein Industriezweig hat seine Präsenz auf der Hannover Messe in den letzten Jahren so stark ausgebaut, wie der der erneuerbaren Energien. Es fanden sich zehnmal mehr Aussteller ein als noch vor ein paar Jahren, heißt es aus der Messeleitung.

Regelrechter Boom

In der Tat erlebt die Industrie derzeit weltweit einen sagenhaften Boom, angetrieben durch den steigenden Ölpreis und die schwindende Akzeptanz von Atomkraft in etlichen Ländern.
Spitzenreiter in diesem Bereich ist die Wirtschaftsmacht China. Die Volksrepublik hatte im vergangenen Jahr über 50 Milliarden Dollar in Ökostromprojekte investiert.

In der Bundesrepublik liegt der Anteil an Ökostrom gegenwärtig knapp unter 20 Prozent, bis 2020 könnte dieser nach Branchenschätzungen bis auf fast 50 Prozent steigen.

Unabhänig von Stromimporten

Auch Portugal hat in den vergangenen Jahren seine Windparks sehr stark ausgebaut. Das Land ohne fossile Brennstoffe und Atomkraftwerke möchte in den kommenden zehn Jahren unabhängig von Stromimporten werden. Aber auch große Staudammprojekte sollen für die sichere Stromversorgung Portugals sorgen.

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel ging in seiner Ansprache auf die Problematik der Atomenergie ein. „Nach der vielleicht Jahrhundertkatastrophe in Japan ist es wichtig innezuhalten und über unser Verhältnis zur Technik nachzudenken.“ Keitel plädierte für einen Atomausstieg in Deutschland „so früh wie möglich“, doch sollte dieser „auf Fakten und nicht kurzfristigen Emotionen fussen.“

Frankreich ist in diesem Jahr Partnerland der Hannover Messe. Premierminister François Fillon ging in seiner Ansprache darauf ein, dass auf der diesjährigen Messe so viel Aussteller vertreten seine, wie seit zehn Jahren nicht mehr.