Zwei junge Männer stehen in der größten Flugzeugbau-Halle der Welt vor einem ganz frischen und sauber glänzenden Flugzeug. Es wird den Namen „City of Diekirch“ tragen und am 19. November 2012 an die Cargolux übergeben werden.
Paul Rasquin ist 31 Jahre alt und hat gerade sechs Monate in Everett verbracht. Der Ort liegt gut 45 Autominuten von Seattle entfernt. Die Halle, in der er steht, wurde einst erstellt, um die Boeing 747 zu bauen. Heute werden in der Halle die Boeing 777, 767 und mit der 787 eine Superlative von Flugzeug gebaut, das 15.000 Kilometer non stop fliegen kann und die Boeing-Welt genauso verändert, wie einst der Jumbo 747.
In der Halle steht Paul Rasquin zusammen mit seinem Kollegen Marc Kneip, ebenfalls 31 Jahre alt, vor dem neuen Fracht-Jumbo 747/8, den die Cargolux am 19. November übernehmen wird. Paul Rasquin ist Flugzeug-Ingenieur wie auch Marc Kneip. Der eine hat in den vergangenen sechs Monaten als Verbindungs-Ingenieur das Cargolux-Auge auf den Bau der neuen Flugzeuge Nummer fünf und sechs gehalten und bereitet sich nun darauf vor, aus einer schönen Gegend, die ihm gefallen hat, nach Luxemburg zurückzukehren. Er müsse nur noch die Koffer packen, sagt er.
Marc Kneip übernimmt das Ruder
Der andere ist gerade angekommen und teilt sich derzeit die Wohnung mit seinem Vorgänger. Marc Kneip übernimmt den Stab nun für sechs Monate und wird die Flugzeuge sieben und acht betreuen. Paul Rasquin ist 31 Jahre alt und nicht verheiratet. Das habe ihm die Entscheidung erleichtert, sagt er. Marc Kneip ist ebenfalls 31 Jahre alt und ist verheiratet. Es sei nicht ganz einfach gewesen, aber er habe mit seiner Frau Lösungen gefunden, sagt er. Zu Weihnachten, wenn in Everett die Fabrik zwei Wochen geschlossen wird, fliegt er nach Luxemburg zurück. Und zwischendurch wird es Kurzaufhalte seiner Frau in Everett geben.
Cargolux hat für die Ingenieure, die den Bau der Frachtflugzeuge betreuen, eine kleine Wohnung gemietet. Für Paul Rasquin, der nun seine Koffer packt, hat sich daher im Vergleich zu Luxemburg nur die Umgebung geändert. Marc Kneip wird sich in seiner Freizeit auf die Erkundung der Umgebung begeben, um sich mit der neuen Welt anzufreunden.
Achtung, keine Fotos
Dem Unternehmen Cargolux ist es aber auch in 9.000 Kilometer Entfernung noch gelungen, in Everett eine Panne zu produzieren. Etwas geniert erzählen die Boeing-Gastgeber dem Vorstand der Luxair und den sie begleitenden Journalisten, dass man von dem Flugzeug keine Fotos machen dürfe. Das sei eine Anweisung des Kunden Cargolux. Da fliegen also die Chefs der Luxair und Luxemburger Journalisten nach Seattle, um sich vom 9.000 Kilometer entfernten Zuhause sagen zu lassen, dass man seine Kameras im Konferenzraum liegen lassen sollte. Ein Telefongespräch zwischen Luxair-Chef Adrian Ney und dem übergangsmäßig amtierenden Cargolux Generaldirektor Forson entspannt die Situation. „Ob eine solche Maßnahme in der derzeitigen Situation denn wohl angebracht sei», fragt Ney. Forson findet, dass das nicht angebracht sei und gibt die Fotos frei.
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