Der Export war und ist ein lebenswichtiger Faktor der luxemburgischen Brauindustrie. Der Absatzmarkt ist nicht mehr nur die Großregion, auch im 13.000 km entfernten China gibt es Menschen, die den edlen Gerstensaft „Made in Luxembourg“ genießen. Aus diesem Grund organisierte Chinalux, die chinesisch-luxemburgische Handelskammer für ihre Mitglieder eine Führung durch die Produktionsanlagen der Brauerei Bofferding in Bascharage.
„In China gibt es sehr viele Menschen“, stellte Georges Lentz fest, als er das Publikum begrüßte. „Noch vor den Ägyptern entdeckten die Chinesen die Kunst des Bierbrauens.“ Heute würden jedoch fast nur leichtere Biere im Reich der Mitte nachgefragt werden. Und das in großen Mengen. „Das meistgetrunkene Bier der Welt heißt nicht Heineken oder Carlsberg“, so Lentz. Der Weltmarktführer komme aus einer chinesischen Brauerei und heißt Snow.
Globaler Biermarkt
„Im Jahr 2020 wird China die Hälfte des globalen Biermarktes ausmachen“, so Lentz. Einfache Rechenbeispiele ließen den „administrateur délégué“ der kleinen eigenständigen Brauerei ins Schwärmen geraten. Wenn jeder Einwohner Chinas pro Jahr nur 0,1 cl Bier trinken würde, dann wären dies 1.3 Millionen Hektoliter. Das wäre das acht-fache der Jahresproduktion der Brauerei in Bascharage…
Von diesem großen Kuchen will Bofferding ein Stück abhaben. Seit mehreren Jahren schon werden Bierflaschen mit dem grünen Logo nach China verschifft. Das luxemburgische Bier genieße einen ausgezeichneten Ruf, so Lentz. „Als die erste Ladung das Ziel erreichte, wurde ein Teil davon vermisst.“ Er wisse heute noch nicht, wer der Bier-Dieb gewesen sei. Das sei aber nicht die einzige Überraschung geblieben. Auch der Verkauf von Bier in offenen Plastiktüten beeindruckte den Luxemburger.
Doch zu diesen Bieren gehöre nicht das der Marke Bofferding. Durch die 253-jährige Unternehmensgeschichte und das 2.500 Jahre alte Brauwasser zähle das aus Luxemburg importierte Bier zur „Upper-Class“ des Bierangebotes in China.
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