Das Interesse der China Construction Bank (CCB) am europäischen Bankensektor stützt laut Händlern etwas die Aktien von Royal Bank of Scotland und der Commerzbank. CCB-Chairman Wang Hongzhang hat gegenüber der Financial Times (FT) Kaufinteresse an einer europäischen Bank bzw. am Kauf von mindestens 30 bis 50 Prozent an einer Großbank bekundet. Für eine solche Transaktion stünden 100 Milliarden Yuan (knapp 16 Milliarden Dollar) zur Verfügung.
Im Handel und in dem Artikel der FT wird auf halbverstaatlichte Institutionen wie die Royal Bank of Scotland bzw die Commerzbank als mögliche Übernahmeziele verwiesen. Ein Händler äußert sich indes zurückhaltend. Allerdings zeigten die Aussagen deutlich, inwieweit sich das Sentiment der ausländischen Anleger für Europa in den vergangenen Wochen verbessert habe.
Commerzbank: Sperrminorität
Dirk Becker von Kepler Capital Markets hält einen Einstieg von CCB bei der Commerzbank für unwahrscheinlich. Dagegen spreche zum einen, dass sich die deutsche Regierung eine Sperrminorität gesichert habe. Zum anderen dürften die Chinesen nach mehreren schwierigen Investitionen in der Vergangenheit sehr vorsichtig bei der Auswahl von Übernahmezielen sein.
Die großteils verstaatlichte britische Großbank RBS hatte im ersten Halbjahr Vorsteuerverluste in Höhe von 1,5 Milliarden Pfund angehäuft. Das hatte die Royal Bank of Scotland am 03.08.2012 bekanntgegeben.
Vergangene Woche war CCB-Präsident Wang Hongzhang von Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker und Finanzminister Luc Frieden empfangen worden. Dabei war die Eröffnung einer CCB-Filiale in Luxemburg angekündigt worden.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können