Da die CSV einen der beiden Sitze für sich gewinnen konnte, sieht das Kräfteverhältnis seit Sonntag wie folgt aus: Die LSAP fällt von sieben auf fünf Sitze, die CSV kommt von vier auf fünf Sitze, die DP, die ebenfalls einen Sitz dazugewinnt, kommt auf zwei und „déi gréng“ bleiben bei einem Sitz.
Charel Weiler, der Spitzenkandidat der CSV, bekam zudem 156 Stimmen mehr als der jetzige LSAP-Bürgermeister Claude Thill. Somit wird der nächste Rathauschef von Diekirch wohl Charel Weiler heißen. „Es sieht alles nach einer CSV-DP-Koalition aus“, so die CSV am späten Sonntagabend. „Wir folgen damit dem Auftrag, den die Bürger diesen beiden Parteien mit ihrer Wahl gegeben haben.“
„Wir erhielten jedenfalls nicht den Auftrag vom Wähler, den wir uns erhofft hatten – ganz im Gegenteil“, sagte ein enttäuschter Claude Thill. „Wir werden aber mit allen Parteien Koalitionsgespräche führen, sofern wir denn gefragt werden.“ Zwischen den Zeilen ließ Thill aber durchblicken, dass es wohl eher in die Richtung einer CSV-DP-Koalition gehen wird.
Aus Gründen der Verwandtschaft
Gewählt wurden am Sonntag folgende 13 Kandidaten: Charel Weiler, Paul Bonert, Robert Bohnert, Jean-Jacques Schaeffer, Jean-François Steichen (alle CSV), Claude Thill, Claude Daleiden, Pascale Schmoetten-Steffen, Frank Link, Nico Hertz (alle LSAP), José Lopes Gonçalves und Katrin Kohl (DP) sowie Frank Thillen von „déi gréng“. Gleich nach Bekanntgabe der Wahlresultate gab es sowohl aufseiten der CSV als auch bei der DP Diskussionen, die eine Zeit lang die Gemüter in den beiden Fraktionen in Aufregung versetzten. Auf der DP-Liste hatte die Newcomerin Katrin Kohl mit ihrem hervorragenden Ergebnis den direkten Einzug in den Gemeinderat geschafft. Sie ist die Nichte von Jean-Jacques Schaeffer, der auf der CSV-Liste gewählt wurde.
Anfangs hieß es, dass aus familiären Gründen die junge Katrin Kohl ihr vom Wähler gegebenes Amt im Gemeinderat nicht antreten dürfte und dass der Drittgewählte auf der DP-Liste, Philip Bertemes, an ihre Stelle nachrücken würde. Auf beiden Seiten wurde anschließend das Wahlgesetz genauer unter die Lupe genommen. Es stellte sich heraus, dass in diesem Fall der Verwandtschaftsgrad zulässt, dass beide sehr wohl Mitglieder in ein und demselben Gemeinderat sein dürfen.
Wéi eng Nordstad? DP huet sech géint Nordstad entscheed.
Dann kennt elo nei'en Wand an d'Nordstaadt. Mat aehnlechen Partei'en geht et dann elo endlech firun !