Während die ersten sechs Teams des Oberhauses sich in den kommenden Wochen in einer fünf Spieltage umfassenden Zwischenrunde die perfekte Ausgangsposition für die K.o.-Phase oder sogar eines von zwei Freilosen für das Play-off-Viertelfinale verschaffen wollen, geht es für acht weitere Mannschaften um den Klassenerhalt oder den Aufstieg in die höchste Liga. Während Fels, Bartringen, Contern und Steinsel Ersteres anpeilen – nur zwei Plätze bleiben für die Nationale-1-Teams übrig –, stoßen mit Walferdingen, Hesperingen, Zolver und Mersch vier Teams in der Aufstiegsgruppe hinzu, die um die zwei letzten Plätze in der Total League streiten. 14 Spieltage stehen so insgesamt noch einmal an. Das Tageblatt stellt die vier Aufstiegsaspiranten im Folgenden etwas genauer vor.
Résidence Walferdingen (16 Siege, 34 Punkte): Für die Résidence gibt es nur ein Ziel: Nach der enttäuschenden Saison 2018/19 will es der viermalige Meister direkt wieder zurück ins Oberhaus schaffen. Vom Kader der vergangenen Saison ist kaum noch jemand übrig geblieben. Der neu engagierte Coach Alexis Kreps versucht, mit einem Mix aus Erfahrung und jungen Nachwuchstalenten längerfristig etwas für die Zukunft aufzubauen. So wundert es kaum, dass man sich bei der Résidence dazu entschloss, mit Antonio Bivins und Marcus Neal ein erfahrenes US-Duo zu verpflichten. Mit Nationalspieler Xavier-Robert François, der sowohl den belgischen wie auch den luxemburgischen Pass besitzt, konnte man zudem einen auf dem Transfermarkt heißbegehrten Spieler an Land ziehen. Doch ist es vor allem der erst 18-jährige Malcolm Kreps, der in den vergangenen Wochen einen großen Entwicklungssprung gemacht hat, wie er mit seinen 17 Punkten im Pokalhalbfinale am Sonntag gegen Ettelbrück einmal mehr unter Beweis stellte. Großes Plus der Résidence ist sicherlich die Offensive, die mit einem Schnitt von 95,5 Punkten in 18 Spielen bisher sehr überzeugend war. Walferdingen besitzt bereits drei Punkte Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz und es wäre eine Überraschung, sollte dem Team nicht der direkte Wiederaufstieg gelingen.
Telstar Hesperingen (16 Siege, 34 Punkte): Zum dritten Mal in Folge hat der Telstar in der Nationale 2 den Sprung in die Aufstiegsgruppe geschafft und somit in den vergangenen Jahren eine konstante Weiterentwicklung vollzogen. Dies ist umso bemerkenswerter, da mit Gary Pleimling vor der laufenden Saison der Kapitän und gleichzeitig einer der wichtigsten Leistungsträger den Sprung in die Total League zum Basket Esch wagte. Für Hespringen spricht sicherlich die Defensive, mit einem Schnitt von 72,2 Zählern pro Partie kassierte das Team von Trainer Gabor Boros in der Qualifikationsphase bisher die wenigsten Punkte. Seit zehn Spieltagen sind Tom Donnersbach und Co. zudem nun schon ungeschlagen, konnten Walferdingen Ende Dezember zudem eine von bisher nur zwei Niederlagen zufügen (93:87). Aller guten Dinge sind drei, dies dürfte auch das Motto in Hesperingen sein, das im dritten Anlauf nun auch den Aufstieg schaffen will. Morgen Abend treffen Denis Pleimling, Pol Goebel und Co. auf den Tabellenletzten der Total League, die Amicale Steinsel, die erst in der vergangenen Woche einen neuen US-Spieler verpflichtete. Für Hesperingen sicherlich eine wichtige Bestandsaufnahme, wo es in den nächsten Wochen hingehen könnte. Auf den Tabellendritten AS Zolver besitzt der Telstar bereits drei Punkte Vorsprung.
AS Zolver (13 Siege, 31 Punkte): Nach dem Abstieg im Jahr 2016 und einem kompletten Neuanfang im Unterhaus will Zolver allmählich wieder zurück in die Total League. Im letzten Jahr schaffte das Team von Trainer Carlo Ferrante erstmals wieder den Sprung in die Aufstiegsgruppe und durfte erst einmal Erfahrung auf diesem Level sammeln. Denn neben den beiden Leistungsträgern und erfahreneren Kräften Gilles Weis und Vic Heuschling konnte bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Akteur so wirklich Spielpraxis gegen Teams aus der ersten Liga sammeln. Ein Jahr später würden die Zolverer nun am liebsten den nächsten Schritt gehen, dafür müssen jedoch drei Punkte Rückstand auf das Spitzenduo der Nationale 2 gutgemacht werden. Keine einfache Aufgabe, doch trotz bisher fünf Niederlagen in der Qualifikation, u.a. Gegen die Kordall Steelers oder den Gréngewald Hostert, die es nicht unter die Top vier geschafft haben, konnten die Spieler von Trainer Ferrante immerhin auch schon einmal gegen Walferdingen gewinnen. Zolver überzeugt traditionell durch seine Heimstärke, auf dem „Zolwerknapp“ am Sonntagabend spielt bekanntlich kein Team gerne, und so wurden auch sieben von neun Partien vor heimischer Kulisse bisher gewonnen. Am Sonntag gegen Fels wollen Heuschling und Co., wie bereits im Pokalachtelfinale, hier ein erstes Mal als Sieger vom Parkett gehen.
Black Star Mersch (10 Siege, 28 Punkte): Der Black Star Mersch ist ohne Wenn und Aber das Überraschungsteam der Aufstiegsgruppe. Erst am letzten Spieltag verdrängte das Team von Trainer Rainer Kloss noch den Gréngewald Hostert aus den Top vier der Nationale 2 und machte so den Einzug in die Aufstiegsgruppe perfekt, dies immerhin fünf Jahre, nachdem der Black Star zum letzten Mal in der Total League antreten durfte. Am Ende profitierten Pol Rodesch, der schon in der Saison 2014/15 für Mersch auf dem Parkett stand, und seine Teamkollegen davon, dass sie gerade gegen die beiden direkten Konkurrenten Hostert und Kordall im Laufe der Qualifikation besser abgeschnitten hatten. Der Black Star besitzt bereits sechs Punkte Rückstand auf einen der beiden Aufstiegsplätze, was auch in 14 Spieltagen kaum noch gutzumachen sein dürfte. Doch ist es für das Team bereits ein Erfolg, nach mehreren schwierigeren Jahren, in denen man um den Verbleib im Unterhaus kämpfte, endlich wieder in der Spitzengruppe der Nationale 2 zu stehen. So dürften die Spieler von Trainer Kloss auch durchaus befreit aufspielen können, was Mersch in den kommenden Wochen zu keinem angenehmen Gegner machen dürfte. Einen ersten Vorgeschmack davon erhält heute Abend die AB Contern.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können