«Leider ist der Kampf abgebrochen worden. Manuel ist ein mutiger Junge mit großem Herz», sagte der alte und neue Champion. Der ältere der beiden Klitschko-Boxbrüder hat damit 45 von 47 Profikämpfen gewonnen und den WM-Titel des Weltverbandes WBC zum neunten Mal in Serie erfolgreich verteidigt.
Klitschkos 14 Jahre jüngerer Rivale musste hingegen seine erste Niederlage im 22. Kampf hinnehmen, durfte sich aber mit der größten Börse seiner Karriere in Höhe von angeblich 350 000 Euro trösten. «Ich wollte in der zweiten Hälfte angreifen. Das wäre mein Part gewesen», sagte der Unterlegene frustriert. Für den in Beirut geborene Charr war dies der erste WM-Fight in seiner Profikarriere, die er 2005 begonnen hatte.
Charr nur ein «Spielball»
Für den physisch überlegenen Titelverteidiger war Herausforderer Charr wie erwartet nur ein Spielball. Klitschko deckte seinen hoffnungslos unterlegenen Widerpart vom ersten Gong an mit Schlägen ein und hatte ihn Ende der zweiten Runde erstmals am Boden. In Runde vier brach bei Charr ein Cut oberhalb des rechten Auges auf. Der Ringrichter brach den ungleichen Kampf dann begleitet von wütenden Protesten des Wahl-Kölners ab.
Für Vitali Klitschko wird der Fight in der russischen Hauptstadt aller Voraussicht nach nicht das Ende seiner Boxkarriere sein. Er wiederholte, dass für ihn auch nach einem möglichen Einzug seiner Partei ins ukrainische Parlament am 28. Oktober eine Fortsetzung seiner sportlichen Laufbahn denkbar sei. «Nichts ist unmöglich. Ich bin noch nicht bereit, eine Antwort darauf zu geben», sagte er. Klitschko ist bereits seit 1996 Profiboxer und war zuvor 1995 als Amateur Vizeweltmeister.
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