Spaniens Ausnahme-Mannschaft hat ihre große Ära mit einem Abend für die Fußball-Geschichte gekrönt. Der teilweise brillant aufspielende Welt- und Europameister zerlegte den Deutschland-Bezwinger Italien am Sonntagabend in einem einseitigen EM-Finale in Kiew mit 4:0 (2:0) und gewann als erstes Team zum dritten Mal in Serie einen großen Titel. Dank der Tore von David Silva (14. Minute), Jordi Alba (41.), Fernando Torres (84.) und Juan Mata (88.) gelang den Spaniern damit ein historischer Erfolg. Italien muss nach einem Auftritt ohne Esprit weiter auf seinen ersten Europameistertitel seit 1968 warten.
Für die magischen Momente in einem über weite Strecken einseitigen Finale sorgten allein die Spanier, die in Xavi und Andres Iniesta die herausragenden Persönlichkeiten des Spiels in ihren Reihen hatten. Mit ihrem Gala-Auftritt straften die Iberer zudem alle Kritiker Lügen, die ihnen zuletzt unproduktives Ballgeschiebe vorgeworfen hatten. Gegen zögerliche Italiener zeigte das Team brillante Kombinationen, zelebrierte Tempofußball und nutzte seine Chancen eiskalt. Am Ende stand der bisher höchste Sieg in einem EM-Finale.
Des Trainers Konzept ging auf
Damit ging auch das Konzept von Vicente del Bosque auf, der erneut auf einen klassischen Mittelstürmer verzichtet hatte. Der Coach ist nun der erste, der in seiner Karriere Weltmeister, Europameister und Champions League-Sieger geworden ist. Torhüter Iker Casillas überstand auch das zehnte K.o.-Spiel in Serie ohne Gegentor und feierte beim spanischen Final-Triumph seinen 100. Länderspielsieg – eine einmalige Marke.
Dagegen waren die Azzurri drei Tage nach ihrem 2:1-Triumph im Halbfinale gegen Joachim Löws Elf nicht wiederzuerkennen. Dem Team um den diesmal wirkungslosen Regisseur Andrea Pirlo fehlte es an Entschlossenheit und Biss. Auch der im Halbfinale gegen die DFB-Auswahl überragende Mario Balotelli fand gegen Gerard Piqué und Sergio Ramos keine Mittel, um seine Stärken auszuspielen.
Die Squadra konzeptlos
Mit dem Selbstbewusstsein des Titelverteidigers starteten die Spanier in die Partie und gönnten dem Gegner kaum eine Atempause. Während die Iberer Tempo und Rhythmus der Partie diktierten, lief die Squadra der Musik meist hinterher. In der 10. Minute kam Italiens Abwehr erstmals in Schwierigkeiten, als Xavi nach Doppelpass mit Cesc F
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