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RubgyFrischer Wind in der JPEE-Familie

Rubgy / Frischer Wind in der JPEE-Familie
Freuen sich auch darüber, ein Teil der großen luxemburgischen Sportfamilie sein zu dürfen: die beiden Rugby-Mannschaften Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Erstmals in der JPEE-Gesichte ist in Malta Rugby dabei, das den Volleyball hier als zweite Mannschaftssportart ersetzt. Eine einmalige Chance für die beiden luxemburgischen Teams, ihren Bekanntheitsgrad zu steigen. Und vor allem bei den Herren schielt man auf die Goldmedaille.

Sie sind die absoluten Neulinge in der JPEE-Familie und die Freude darüber könnte größer eigentlich nicht sein. „Luxemburg bei einem Wettkampf dieses Ausmaßes vertreten zu dürfen: Für uns ist das eine unglaubliche Chance“, erklärt der technische Direktor des nationalen Verbandes, Alexandre Benedetti. Rugby ist vor allem in der luxemburgischen Bevölkerung nicht die populärste Sportart, womit die JPEE die Möglichkeit sind, den Bekanntheitsgrad auch hier deutlich zu erhöhen. Doch weist Benedetti darauf hin, dass sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren bereits viel getan hat: „Wir haben mehr und mehr Spieler mit luxemburgischem Pass, die auch die Landessprache perfekt beherrschen, in unseren Kader.“ Für ihn hängt das auch mit der Arbeit des Verbandes zusammen, der intensiv bemüht ist, mit vielen verschiedenen Aktion, zuletzt auch der Teilnahme am COSL-Spillfest, sichtbarer zu werden. Die JPEE sind damit nur ein weiterer Schritt, sich der luxemburgischen Sportfamilie anzugliedern. „Es ist schön, mit all diesen anderen Disziplinen diese Erfahrung, diese Emotionen teilen zu dürfen. Ich hoffe, dass wir durch unsere Leistung in Malta zeigen können, dass wir existieren, dass in diesem Verband viel gearbeitet wird. Wir wollen möglichst viele Leute erreichen.“

Bei seiner JPEE-Premiere wird Rugby in Malta dann auch in der moderneren, dynamischeren Form gespielt: als Siebener-Rugby. Die Partien sind hier kürzer, womit es in der kommenden Woche dann auch nur zwei Wettkampftage – am Mittwoch und Freitag – geben wird. Benedetti freut sich aber noch auf eine andere Tatsache: „Wir sind für einen Wettkampf sieben Tage an einem Ort, was wir so nicht unbedingt kennen. Erstmals sind auch unsere Herren-und Damenmannschaft gemeinsam bei dem gleichen Wettbewerb vertreten.“

Junge Mannschaften

Dabei setzt man beim luxemburgischen Rugbyverband FLR vor allem bei den Herren auf ein sehr junges Team. „Seit 2020 gab es bei uns eine Änderung im Staff. Wir haben in den letzten Jahren darauf hingearbeitet, das Team konsequent zu verjüngen. Seit dieser Zeit wissen wir auch, dass wir in Malta dabei sein werden, was einer der Hauptpunkte unseres Projektes war.“ So wurde auch im traditionellen 15er-Rugby so gearbeitet, dass stets die Siebener-Version im Hinterkopf war. „Da uns hier im Land die großen, kräftigen Spieler fehlen, haben wir versucht, unser Schwäche zu nutzen, und mehr an Bewegung und Schnelligkeit gearbeitet.“ Aspekte, die beim Siebener-Rugby durchaus von Vorteil sind. Den jungen Spielern eine Chance geben – das Motto wird im JPEE-Kader dann auch deutlich sichtbar. Der älteste Spieler ist im 1995 geboren, viele weitere stammen aus der 2000er-Generation. „Wir mussten sogar einen hochstufen lassen, weil er erst in diesem Jahr 18 wird.“

Wir bereiten uns seit drei Jahren auf die JPEE vor und wollen das beste Resultat herausholen. Dies ist eine Medaille und die schönste Farbe ist natürlich Gold.

Alexandre Benedetti

Bei den Frauen sieht das Ganze etwas anders aus, einfach weil der Rugby-Sport hier noch weniger entwickelt ist und es derzeit auch nur einen Klub gibt. „Wir planen viele Aktionen, um auch den Frauenrugby zu fördern, das benötigt aber noch Zeit. Dennoch hat das Team im letzten Jahr einige junge Spielerinnen hinzugewonnen.“ Hier sind jedoch noch mehr Spielerinnen zu finden, die bereits seit rund einem Jahrzehnt im Nationalkader stehen. Das größte Problem im Damenrugby ist nach Meinung von Benedetti dann auch die Jugendarbeit, denn eine Mannschaft gibt es in Luxemburg nicht. So spielen die Frauen bis zur U16 noch in Mixed-Teams, die im belgischen Championnat erlaubt sind, rücken danach direkt in den Seniors-Bereich vor. „Dennoch haben wir inzwischen zwei junge Spielerinnen, die durch unser Ausbildungszentrum gegangen sind. Das ist ein Aspekt, den ich als sehr positiv ansehe.“

Konstanter Wettbewerb

Die Ziele für Malta sind bei der FLR für die Premiere jedenfalls hoch, vor allem bei den Herren: „Vom Papier her können wir uns nicht verstecken, denn wir sind die einzige Mannschaft, die jährlich auf einem höheren europäischen Niveau antritt.“ Eine ungewohnte Rolle, denn es ist ein Druck, den man im Team so nicht kennt. „Wir bereiten uns seit drei Jahren auf die JPEE vor und wollen das beste Resultat herausholen. Dies ist eine Medaille und die schönste Farbe ist natürlich Gold.“ Für den technischen Direktor wird es wichtig sein, wie die Mannschaften mit diesem Hybrid-Format umgehen werden, was sie nicht gewöhnt sind „Wir müssen einen konstanten Wettbewerb abliefen, dürfen uns keine Fehler erlauben.“ Als größten Konkurrenten sieht er bei den Herren Monaco an, die den Siebener-Rugby besonders fördern.

Erwarten, dass es endlich losgeht, kann man bei der Rugby-Delegation kaum noch. Und so hofft man, dass die Premiere kein Einzelfall bleiben wird und man in Zukunft wieder bei den JPEE dabei sein darf.  


Rugby (24 Athleten)

Herren: Hugo Bertani, Liam Carroll, Matteo Franzina, Fintan Lawlor, Adrian Mendez Elola, Louis Mousel, Christian Olsen, Gaël Pujadas, Chobe Sweetnam, Gabriel Vai, Rhys Williams, Luca Zanette-Mansell
Damen: Noa Arendt, Sarah Black, Corinne Brever, Zoé Chioato, Elodie Duren, Sini Huttunen, Alexandra Laidlaw, Victoria Mai, Anaïs Mathiot, Jeanne Regnier, Jeanne Roland, Bianca Vai
Betreuer: Alexandre Benedetti, Jean-François Boulot, Fabien Guillot, Anouck Hombert, Enda Horan, Vincent Mathieu, Pierre Prats, Gregory Souchon