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Red-Bull-Star siegt in Italien

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Sebastian Vettel hat den Großen Preis von Italien in Monza gewonnen und mit seinem sechsten Saisonsieg die Führung im WM-Klassement weiter ausgebaut.

Sebastian Vettel hat die Tifosi auch bei ihrem Heimrennen gedemütigt und mit einem souveränen Sieg im Ferrari-Land praktisch schon für eine Vorentscheidung im WM-Kampf gesorgt. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister setzte sich am Ort seines ersten Grand-Prix-Erfolgs unangefochten gegen seinen verbissen kämpfenden Ferrari-Rivalen Fernando Alonso durch. Dritter wurde am Sonntag beim weitgehend unspektakulären Großen Preis von Italien in Monza Vettels Teamkollege Mark Webber.

Mit seinem 32. Karrieresieg baute Vettel nicht nur seine WM-Führung noch weiter aus, der 26 Jahre alte Heppenheimer zog in der ewigen Siegerliste der Formel 1 auch noch mit seinem ärgsten Widersacher Alonso gleich.

Die letzten Hoffnungen sind fast schon weg

Mit Blick aufs WM-Klassement raubte Vettel seinen Verfolgern fast schon die letzten Hoffnungen. Der Weltmeister der vergangenen drei Jahre startet nun mit 222 Zählern in die Asien-Wochen der Königsklasse. Alonso liegt 53 Punkte zurück. Lewis Hamilton, der im Mercedes in Monza nur auf Rang neun kam, hat insgesamt 141 Punkte, Kimi Räikkönen blieb als Elfter in Italien bei 134 Zählern. Besser machten es im Rennen Nico Hülkenberg im Sauber und Nico Rosberg im zweiten Mercedes auf den Plätzen fünf und sechs.

Ohnehin wurde alles schnell zum erwarteten Zweikampf zwischen Vettel und Alonso. Am Start schon machte der Spanier Boden gut, kam von Rang fünf auf vier. Teamkollege Felipe Massa schob sich sogar vorbei an Vettels Stallrivalen Mark Webber von vier auf zwei. Vettel selbst erwischte dagegen nicht den besten Start: Nur mit Mühe konnte er seine 40. Pole verteidigen, als es in die Schikane ging, rauchten die Bremsen. Aber Vettel blieb vorn.

Und es dauerte nicht lange, bis die WM-Auslese zugunsten Vettels ihren Lauf nahm. Als hätte Startplatz elf die Hoffnungen von Kimi Räikkönen nicht schon genug gedämpft, fand er sich nach nicht mal 20 Kilometern gar am Ende des Feldes wieder. Nach einem leichten Auffahrunfall im Startgemenge musste er früh an die Box, um sich einen neuen Frontflügel zu holen. Der Finne, der im nächsten Jahr womöglich als Ferrari-Fahrer in Monza antreten könnte, fiel bis auf den 21. Rang zurück – und damit auf den letzten, nachdem Paul di Resta im Force India früh ausgefallen war.

Schleichender Plattfuß bei Mercedes

Erst Räikkönen, der als WM-Vierter mit satten 63 Punkten Rückstand in das letzte Europarennen des Jahres gestartet war, dann Hamilton, der WM-Dritte. Der Mercedes-Mann, dessen Pole-Serie (4) Vettel ein Ende bereitet hatte, musste nach einem schleichenden Plattfuß zu einem ungeplanten Reifenwechsel an die Box. Nach dem schon enttäuschenden Platz zwölf in der Startaufstellung musste Hamilton sich zwischenzeitlich von Rang 16 nach vorn arbeiten.

Alles zum Wohle des Weltmeisters, der seinem dritten Sieg auf dem 5,783 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitskurs zunächst unbeirrt entgegenfuhr. Wenn da nur nicht dieser Alonso gewesen wäre, der ohne viel Gegenwehr zuerst Webber und dann auch Massa überholt hatte. Vor den Augen von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gab der Weltmeister von 2005 und 2006 mächtig Gas. Nachdem er sich via Boxenfunk in der Qualifikation noch über eine misslungen Taktik der Scuderia beklagt hatte, raunzte der 32-Jährige im Rennen wegen des blinkenden Schlusslichts an Vettels Red Bull.

Als Vettel dann zum ersten Stopp in die Boxengasse abbog, musste Alonso das ihn störende Blinklicht nicht mehr ertragen. Zumindest vier Runden lang, ehe auch der Spanier sich neue Gummis für seinen Ferrari abholte. Als beide sich wieder ins Feld eingereiht hatte, betrug Alonsos Rückstand auf Vettel über zehn Sekunden.

Kaum realistische Chancen für die Konkurrenz

Dahinter wollten sich aber auch Räikkönen und Hamilton noch nicht gänzlich aus dem WM-Rennen verabschieden, bevor es auf die Sieben-Rennen-Überseereise geht. Bei beiden leuchtete es bisweilen lila für die schnellste Rennrunde. Beide hätten aber ebenso wie Alonso deutlich mehr Punkte einfahren müssen, um mit einigermaßen realistischen Chancen die Asien-Wochen der Königsklasse in Angriff zu nehmen, die bislang eine besondere Domäne des deutschen Dominators waren.

Das gilt auch für Alonso. Druck von hinten bekam er keinen im Rennen mehr, Verfolger Webber hatte mit dem Getriebe seines Red Bull zu kämpfen und musste zusehen, wie er den dritten Rang ins Ziel rettete. Für Vettel wurden die letzten Runden dagegen zur sonntäglichen Spazierfahrt.