Eigentlich hätte die Vorstellung der Tour de France 2021 am letzten Donnerstag vor geladenen Gästen im „Palais des Congrès“ von Paris stattfinden sollen. Wegen der sanitären Krise und der neuen Vorgaben der französischen Regierung aber sah Veranstalter „Amaury Sport Organisation“ (ASO) von dieser traditionellen Show ab, die seit Jahren Ende Oktober die internationale Radsportfamilie in der französischen Hauptstadt versammelt.
Stattdessen wird die Tour nun morgen Sonntag, den 1. November, ab 20.00 Uhr bei „France 3“ in einer Sonderausgabe der Sendung „Stade 2“ detailliert und live im Beisein von Direktor Christian Prudhomme präsentiert. Zeitgleich ist die internationale Ausgabe der im „Palais des Congrès“ vorgesehenen Vorstellung auf den Plattformen der Tour (www.letour.fr) und aller offiziellen Sender abrufbar.
Überraschungen?
Wie so vieles auf der Welt, hat auch die Vorstellung der Radrundfahrt durch Frankreich einiges an Reiz verloren. Vor Jahrzehnten, als es das Internet noch nicht gab, fieberte in Paris ein jeder dem Moment entgegen, wo urplötzlich die Karte des Hexagons auf eine Leinwand projiziert wurde und man mehr schlecht denn recht entziffern konnte, wohin die Reise im Juli des darauffolgenden Jahres denn nun gehen würde.
Seit der globalen Informatisierung der Gesellschaft und dem daraus resultierenden Wandel in der Medienlandschaft gelten andere „Spielregeln“ in Sachen Vorstellung der Tour de France. Immer mehr Journalisten und auch Außenstehende machen sich einen Heidenspaß daraus, die Strecke der Tour auf Gerüchten und Buchungen in den Hotels beruhend zusammenzustellen und sie zu veröffentlichen, noch bevor der Veranstalter dies tun kann.
Das weiß auch Tour-Direktor Christian Prudhomme, der sich damit abgefunden hat, dass er größtenteils nur den „Parcours“ bestätigen kann, der zuvor bereits in den meisten Medien aufgetaucht ist. Ein klein bisschen Spannung aber bleibt immer, denn bis ins letzte Detail sickern die „geheimen“ Informationen in Sachen Streckenführung der nächsten Tour dann doch nicht durch. Einige Überraschungen dürften daher auch morgen Abend nicht ausbleiben.
Tignes, zwei Jahre danach
Wegen Covid-19 musste als Erstes der „Grand départ“ verschoben werden, der in Kopenhagen stattfinden sollte. Weil die Fußball-EM im letzten Juni Opfer der Pandemie wurde und um 12 Monate ins Jahr 2021 verlegt wurde, hätte die dänische Hauptstadt im nächsten Sommer als EM-Spielort und Tour-Gastgeber gleich zwei Top-Events beherbergen müssen, wozu sie sich nicht in der Lage fühlte.
Der „Grand départ“ von Kopenhagen kann also erst 2022 Wirklichkeit werden. Als Ersatz springt Brest (Bretagne/Département Finistère) in die Bresche, das im Nordwesten des Landes an einer weit ins Innere reichenden Bucht liegt und 140.000 Einwohner zählt. Hier wird die Tour ihre Zelte („Permanence“, Pressezentrum) wahrscheinlich im „Parc des Expositions“ aufschlagen.
Brest ist nach 1952, 1974 und 2008 zum vierten Mal Startort der Rundfahrt. Die Mannschaftsvorstellung soll an der „place de la Liberté“ gegenüber dem Rathaus stattfinden, die erste Etappe nach Landerneau führen, wo E. Leclerc, der Gründer der Supermarktkette, die das „Maillot à pois“ sponsert, geboren wurde.
Gleich vier Tage wird die Tour durch die Bretagne rollen, mit u.a. einer Ankunft in Mûr-de-Bretagne (schon die vierte nach 2011, 2015 und 2018), danach ist ein Einzelzeitfahren zwischen Changé und Laval vorgesehen. Die Tour fährt weiter im Uhrzeigersinn durch Frankeich, es geht ostwärts über Châteauroux und Le Creusot Richtung Alpen, wo die Veranstalter in Tignes eine Schuld abzutragen haben.
Wir erinnern uns: Im Juli 2019 wurde die Rundfahrt zwischen Saint-Jean-de-Maurienne und Tignes von einem Unwetter mit Hagel, Schnee und Schlammlawinen überrascht, sodass die Etappe unterbrochen werden musste und die Fahrer nie am Zielort eintrafen. Tignes erhält am Sonntag, dem 4. Juli 2021, Wiedergutmachung. Montags (5.7.) ist dort in rund 2.000 m Höhe auch der erste Ruhetag vorgesehen.
Zwei Bergankünfte nacheinander?
Nach den Alpen wartet in der Provence mit dem Mont Ventoux ein weiterer Höhepunkt auf die Konkurrenten. Der Berg soll, wie 1958 zu Charly Gauls Zeiten, von Bedoin aus befahren werden. Wegen Arbeiten oben auf dem „kahlen Riesen“ dürfte die Ankunft nicht auf dem Scheitel stattfinden, sondern ein Dutzend Kilometer weiter im Tal in Malaucène. Wer allerdings oben allein mit Vorsprung passiert, wird kaum eingefangen werden.
Über Valence zieht die Karawane südwärts nach Nîmes, von dort nach Carcassonne und weiter in die Pyrenäen. Eine ganze Woche will die Tour 2021 in der Region „Occitanie“ verweilen, zwischendurch aber neben einer Etappenankunft auch einen Ruhetag in Andorra einlegen.
Die Entscheidung über den Schlusserfolg wird möglicherweise in den Pyrenäen fallen. Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, müssen die Fahrer den Port de Balès, den Col de Peyresourde und den Col du Portet hoch (16 km lang, 8,7% steil, Ziel auf 2.115 m), tags darauf folgt eine zweite Bergankunft in Luz-Ardiden. Auf dieser Teilstrecke steht auch der Anstieg des Col du Tourmalet auf dem Programm.
Ehe es Richtung Schlussetappe in die Pariser Region geht, soll am Vortag der Ankunft auf den Champs-Elysées noch ein Einzelzeitfahren nach Saint-Emilion stattfinden. Eine letzte Gelegenheit für die Anwärter auf den Gesamtsieg, alles klarzumachen.
Im Überblick
Die voraussichtlichen Tour-Etappen 2021:
Samstag, 26. Juni – 1. Etappe: Brest – Landerneau
Sonntag, 27. Juni – 2. Etappe: Perros-Guirec – Mûr-de-Bretagne Guerlédan
Montag, 28. Juni – 3. Etappe: Lorient – Pontivy
Dienstag, 29. Juni – 4. Etappe: Redon – Fougères
Mittwoch, 30. Juni – 5. Etappe: Changé – Laval (EZF)
Donnerstag, 1. Juli – 6. Etappe: Tours – Châteauroux
Freitag 2. Juli – 7. Etappe: Vierzon – Le Creusot
Samstag, 3. Juli – 8. Etappe: Oyonnax – Le Grand-Bornand
Sonntag, 4. Juli – 9. Etappe: Albertville – Tignes
Montag, 5. Juli: Ruhetag in Tignes
Dienstag, 6. Juli – 10. Etappe: Bourg-Saint-Maurice – Valence
Mittwoch, 7. Juli – 11. Etappe: Montélimar – Mont Ventoux/Malaucène
Donnerstag, 8. Juli – 12. Etappe: Sorgues – Nîmes
Freitag, 9. Juli – 13. Etappe: Nîmes – Carcassonne
Samstag, 10. Juli – 14. Etappe: Carcassonne – Quillan
Sonntag, 11. Juli – 15. Etappe: Céret – Andorra
Montag, 12. Juli: Ruhetag in Andorra
Dienstag, 13. Juli – 16. Etappe: Andorra – Saint-Gaudens
Mittwoch, 14. Juli – 17. Etappe: Muret– Saint-Lary-Soulan (Col du Portet)
Donnerstag, 15. Juli – 18. Etappe: Pau – Luz-Ardiden
Freitag, 16. Juli – 19. Etappe: Mourenx – Libourne
Samstag, 17. Juli – 20. Etappe: Libourne – Saint-Emilion
Sonntag, 18. Juli – 21. Etappe: Chatou – Paris-Champs-Elysées
salut Petz
ech hu mol op der Kaart gekuckt, esou wéi d'Étappen opgezielt gin, kann ech mer net viirstellen dat et esou richteg ass
egal wou's de kucks, et ass zwar alles déi Selwecht, mä kucks de méi no am Atlas, wären dat ganz kuerz Strecken
ech hun do meng Zweifel
nujee, et ass jo net méi laang bis den Owend, da wösse mer méi
max
super, merci fiir dee séirer Schoss
kucke Mouar
max