Gleich nach dem Start in Eernegem schlug das 161-köpfige Feld, unter dem Impuls von SD Worx, ein hohes Tempo an. „Da es vom Start weg sehr hektisch zuging, wollten wir das Peloton schnell reduzieren, um mehr Sicherheit reinzubringen, was uns auch schnell gelungen ist“, erklärte Christine Majerus am Sonntag dem Tageblatt. Ihre Mannschaft machte sich den recht starken Wind zunutze, sodass sich das Feld bereits nach 25 km in mehrere Gruppen aufgesplittert hatte.
In der Spitzengruppe befanden sich neben der luxemburgischen Meisterin mit Amy Pieters, Jolien d’Hoore und Loneke Uneken drei weitere Fahrerinnen des Teams SD Worx. „Nach 52 Kilometern nahmen rund 30 Fahrerinnen den Schlussparcours zusammen in Angriff. Den ersten Angriff hat Amy (Pieters) unternommen. Ihr konnten zunächst fünf Konkurrentinnen folgen. Wenig später schaffte ich den Anschluss zusammen mit einer weiteren Fahrerin. Die Achtergruppe hat in der Folge gut zusammengearbeitet und den Vorsprung auf die Verfolgerinnen stetig ausgebaut. Auf der vorletzten der insgesamt sechs Schleifen rund um Ichtegem haben Amy und ich dann erneut attackiert, da wir einen Sprint vermeiden wollten. Auf der leicht ansteigenden Pflastersteinpassage ist es mir gelungen, mich absetzen. Da Amy nur 50 Meter hinter mir folgte, war es intelligenter, zusammen zu fahren“, beschrieb Majerus die entscheidende Rennphase.
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— World Cycling Stats (@wcsbike) March 21, 2021
Bis in Ziel konnten die beiden Teamkolleginnen knapp zweieinhalb Minuten auf ihre Verfolgerinnen herausfahren. Auf der Zielgeraden überließ Amy Pieters, die vier Tage zuvor bei der „Danilith Nokere Koerse“ (B/1.Pro) triumphiert hatte, der Luxemburgerin den Vortritt. „Bislang hab ich mich immer in den Dienst meiner Mannschaftskolleginnen gestellt. In allen bisherigen Rennen hab ich gezeigt, dass die Form stimmt und jeder weiß, dass ich viel arbeite. Diesmal war ich an der Reihe. Es war ein schöner Mannschaftssieg, zu dem ich meinen Teil beigetragen habe. Wir befinden uns in einer guten Dynamik und es macht Spaß, ein Teil dieses Teams zu sein. Unsere Erfolge zeigen ebenfalls, dass wir in der Breite gut aufgestellt sind und die richtigen Transfers getätigt wurden. Nach der schwierigen letzten Saison hab ich mir dieses Jahr den einen oder anderen Sieg erhofft. Umso schöner, dass es zu diesem frühen Zeitpunkt schon geklappt hat“, erklärte eine müde, aber sehr zufriedene Majerus, für die es bereits am kommenden Donnerstag mit dem Klassiker „Oxyclean Classic Brugge-De Panne“ (B/1.WWT) weitergeht.
Am Sonntag steht mit „Gent-Wevelgem In Flanders Fields“ (B/1.WWT) ein weiteres Rennen der WorldTour auf dem Programm. Neben Christine Majerus waren mit Claire Faber, Nina Berton und Maïté Barthels vom Team Andy Schleck – CP NVST – Immo Losch noch drei weitere Luxemburgerinnen am Start. Dabei zeigte Faber erneut eine gute Leistung. Die 22-Jährige, die sich mittelfristig aufs Bahnfahren konzentrieren will, erreichte das Ziel unter 81 klassierten Fahrerinnen als 33. mit einem Rückstand von 13:05 Minuten auf ihre erfolgreiche Landsfrau. Barthels und Berton kamen nicht im Ziel an.
Bravo Christine, ein längst fälliger Sieg!