Neben den steilen Anstiegen und schwierigen Abfahrten war die selektive Runde durch viel Regen und Schlamm überaus schwierig und langsam geworden, so dass die COSL-Elitesportlerin Fabienne Schaus im Vorfeld tief stapelte: „Ich werde wohl nicht zeigen können, was ich kann.“ Auch wollte sie keine Favoriten nennen, da ungewöhnliche Bedingungen mit vielen Läufen, Stürzen oder auch durch das Material das Rennen entscheiden könnten: „Es muss nicht der und die Beste sein.“
Ihr Pessimismus war für die 36-Jährige auch mehr als gerechtfertigt: „Nach 50 Metern war das Rennen eigentlich für mich vorbei“, erklärte sie. Allerdings waren es nicht die unfahrbaren Stellen mit ungeliebten Laufpassagen, die den Saisonhöhepunkt abrupt beendeten. „Direkt am Start wurde ich unverschuldet in einen größeren Sturz verwickelt und verdrehte mir dabei den Fuß. Mit überdehnten Bändern versuchte ich noch mal, loszufahren, doch es war unmöglich, genügend Druck für die steilen Stellen oder das Laufen auf den Fuß zu bringen, sodass ich nach einigen Hundert Metern aufgab.“
Favoriten straucheln
Mit Anne Terpstra fiel eine Favoritin aus und die Vizeweltmeisterin Jolanda Neff enttäuschte ebenso wie Kate Courtney. Bei den Herren fand hingegen der Titelverteidiger und Dominator der letzten Jahre, Nino Schurter, nie ins Rennen. Jedoch zeigte die Titelverteidigerin Pauline Ferrand-Prevot mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg, dass das Regenbogentrikot nicht im Zufallsprinzip verteilt wurde. Mit der Bestzeit auf jeder ihrer fünf Runden ließ die Französin in einer seltenen Dominanz Eva Lechner (I) und Rebecca McConnell (AUS) mehr als drei Minuten hinter sich. Erst im Zielsprint verwies die Italienerin Lechner ihre australische Konkurrentin wieder auf deren dritten Vorjahresplatz.
Etwas überraschend sicherte sich hingegen Jordan Sarrou (F) den Titel der Männer. Nur auf den ersten Metern hatte er den Niederländer Milan Vader vor sich, um sich mit der jeweiligen Bestzeit auf den ersten vier von sechs Runden einen sicheren Vorsprung von über einer Minute auf eine Verfolgergruppe um den Schweizer Mathias Flückiger und den Franzosen Titouan Carod herauszuarbeiten, die am Ende auf Platz zwei und drei landeten.
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