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Giro Girmay schreibt Geschichte: Eritreer gewinnt 10. Etappe 

Giro  / Girmay schreibt Geschichte: Eritreer gewinnt 10. Etappe 
Biniam Girmay aus Eritrea vom Team Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux jubelt über seinen Etappensieg  Foto: Gian Mattia D'Alberto/dpa

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Radprofi Biniam Girmay hat beim 105. Giro d’Italia den ersten Grand-Tour-Etappensieg für sein Heimatland Eritrea geholt und Geschichte geschrieben. Der 22-Jährige vom Team Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux gewann den Zielsprint des zehnten Teilstücks über 196 km von Pescara nach Jesi vor dem Niederländer Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) und Vincenzo Albanese (Eolo-Kometa) aus Italien.

„Es ist unglaublich. Das Team hat super gearbeitet. Den ganzen Tag hatten wir die Kontrolle“, sagte Girmay direkt nach seinem Sieg: „Ich habe keine Worte dafür, was meine Teamkollegen geleistet haben.“ Bei der Siegerehrung passierte Girmay ein kleines Missgeschick, nach Öffnen der Champagnerflasche traf den 22-Jährigen der Korken im Gesicht.

Das Rosa Trikot trägt weiterhin Juan Pedro Lopez vom Team Trek-Segafredo. Der Spanier hat zwölf Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten João Almeida (Portugal/UAE Team Emirates). 

Girmay hatte bereits Ende März als erster Afrikaner das Klassikerrennen Gent-Wevelgem gewonnen und so auf das gewaltige Potenzial Afrikas aufmerksam gemacht. Unter den rund 550 Profis in den 18 WorldTour-Teams finden sich zwar gerade mal acht Afrikaner – vier weiße Südafrikaner, drei Eritreer und ein Äthiopier. Dennoch ist der Trend unverkennbar.

In den kommenden Jahren wollen Girmay und Co. der mehrheitlich europäisch-südamerikanischen Konkurrenz auf Augenhöhe begegnen. Die Bedingungen speziell in Eritrea, wo die Liebe zum „ciclismo“ der traurigen Zeit italienischer Kolonialherrschaft entstammt, ähneln jenen in Kolumbien, dem größten „Exporteur“ von Toptalenten.

Auf der elften Etappe am Mittwoch dürften die Sprinter zum Zuge kommen. Das Profil des 203 km langen Teilstücks von Santarcangelo di Romagna nach Reggio Emilia ist nahezu flach, es stehen keine Bergwertungen an. Der Giro endet nach 3.410 km am 29. Mai in Verona.

Im Überblick

10. Etappe von Pescara nach Jesi (196 Kilometer):
1 Biniam Girmay (Eritrea/Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux) in 4:32:07 Stunden, 2. Mathieu van der Poel (Niederlande/Alpecin-Fenix), 3. Vincenzo Albanese (Italien/Eolo-Kometa), 4. Wilco Kelderman (Niederlande/Bora-hansgrohe), 5. Richard Carapaz (Ecuador/Ineos), 6. Koen Bouwman (Niederlande/Jumbo-Visma), 7. Romain Bardet (Frankreich/DSM) alle gleiche Zeit 

Gesamtwertung nach 10 von 21 Etappen:
1. Juan Pedro Lopez (Spanien/Trek-Segafredo) in 42:24:08 Stunden, 2. João Almeida (Portugal/UAE) 0:12, 3. Bardet 0:14, 4. Carapaz 0:15, 5. Jai Hindley (Australien/Bora-hansgrohe) 0:20, 6. Guillaume Martin (Frankfreich/Cofidis) 0:28, 7. Mikel Landa (Spanien/Bahrain-Victorious) 0:29