Nach 157,7 Kilometern streckte gestern in Aguilar de Campoo Sam Bennett die Arme in Luft. Der Ire jubelte über seinen zweiten Sieg bei der diesjährigen Vuelta, der ihm allerdings kurze Zeit später von der Jury aberkannt wurde. Bennett hatte in einer frühen Phase des Massensprints gleich zweimal seine Schulter gegen Emil Liepins (Trek-Segafredo) eingesetzt.
Zwar wurde der Sprint ohne Sturz zu Ende geführt, für die Jury war das Manöver des Iren jedoch zu gefährlich. Liepins, Mannschaftskollege von Michel Ries, sollte den Sprint für die US-amerikanische Mannschaft fahren, nachdem ihr eigentlicher Sprinter Matteo Moschetti auf der siebten Etappe über dem Zeitlimit ins Ziel gerollt war. Ries kam gestern mit 1:50 Minuten Rückstand als 125. im Ziel an.
Für Ackermann ist es bei seiner Vuelta-Premiere der erste Etappensieg. Der 26-Jährige musste rund 100 km vor dem Ziel einen Schreckmoment verkraften, als er in einen Sturz mit dem Spanier Hector Saez (Caja Rural – Seguros RGA) verwickelt war. Ackermann konnte aber schnell weiterfahren und blieb ohne sichtbare Verletzungen. Im Zielsprint gab er das Tempo zunächst vor, musste den endschnelleren Bennett aber kurz vor dem Zielstrich noch passieren lassen.
In der Gesamtwertung gab es auf dem flachen Teilstück erwartungsgemäß keine Verschiebungen. Der Ecuadorianer Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) verteidigte das Rote Trikot des Gesamtführenden erfolgreich und liegt weiterhin 13 Sekunden vor dem Tour-Zweiten und Top-Favoriten Primoz Roglic (Slowenien/Jumbo-Visma), der gestern 30 Jahre alt wurde.
Die Freitagsetappe führt über 185 km von Castro Urdiales nach Suances. Auf dem fast durchweg topfebenen Teilstück dürften die Sprinter erneut um den Tagessieg kämpfen, ehe am Wochenende zwei schwere Bergetappen auf dem Programm stehen.
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