Am Ende des 167,2 Kilometer langen Teilstücks zwischen dem Vulkan-Themenpark Vulcania und Issoire konnte sich Pello Bilbao im Sprint einer Ausreißergruppe den Etappensieg vor dem deutschen Georg Zimmermann sichern. Bei Temperaturen von bis zu 43 Grad und einer welligen Strecke mit mehr als 3.000 Höhenmetern holte sich der Australier Ben O’Connor den dritten Platz.

„Ich bin einen zu dicken Gang getreten, das war vielleicht ein Fehler“, beklagte der zweitplatzierte Zimmermann und stand verschwitzt in Sandalen vor dem Bus. „Ich wusste, dass Bilbao schnell ist, ich habe gegen ihn in Stuttgart schon mal einen Sprint verloren“, fügte er hinzu. Der hitzefeste Bayer startete knapp einen Kilometer vor dem Ziel einen Angriff, wurde aber noch von Bilbao überholt.

Sieger Bilbao lobte die Attacke des Deutschen. „Ich habe auf den richtigen Moment gewartet, bis jeder am Limit war“, erklärte der 33-Jährige vom Team Bahrain-Victorious. Seinen Erfolg widmete er seinem ehemaligen Team-Kollegen Gino Mäder, der bei der Tour de Suisse nach einem schweren Sturz kürzlich gestorben war.

Der Däne Jonas Vingegaard blieb in der Gesamtwertung ohne Zeitverluste. Der Vorjahressieger hatte bei der vorherigen Etappe acht Sekunden auf Tadej Pogacar eingebüßt. Nur 17 Sekunden betrug der Vorsprung vor der zehnten Etappe. Bora-Kapitän Jai Hindley blieb mit 2:40 Minuten Dritter hinter Vingegaard.

Nach dem Aufstieg zum legendären Vulkan Puy de Dôme am Sonntag und dem ersten Ruhetag hielten die Radprofis den Feuerbergen die Treue. Auf der welligen Strecke ließen sich die Topfahrer Vingegaard und Pogacar von Anfang an keine Verschnaufpause und verfolgten nach wenigen Kilometern eine Ausreißergruppe. 

Am Mittwoch dürften auf der elften Etappe die Sprinter gute Chancen haben. Nach einem hügeligen Beginn auf den 179,8 Kilometern zwischen Clermont-Ferrand und Moulins wird es in Richtung Ziel deutlich flacher. Lidl-Trek um Kirsch und Pedersen werden dann nach dem zweiten Etappensieg greifen.