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Michel Platini: «Merci, Ukraine»

Michel Platini: «Merci, Ukraine»

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"Merci, Ukraine" - UEFA-Präsident Michel Platini hat nach einem zweitägigen Besuch beim EM-Co-Gastgeber endlich keine Zweifel mehr an einem erfolgreichen Turnier.

«Die Europameisterschaft 2012 wird ein Fest für den Fußball», sagte der Franzose mit feierlichem Unterton am Dienstag in Kiew. Acht Monate vor Beginn der EURO2012 zeigte sich Platini – nach langem Streit um Bauverzögerungen – mehr als zufrieden mit den Vorbereitungen in der Ex-Sowjetrepublik. Dem UEFA-Exekutivkomitee werde er berichten, dass die Ukraine bereit sei für ein «hervorragendes Turnier». Die EM wird vom 8. Juni bis 1. Juli 2012 in je vier Städten der Ukraine und in Polen ausgetragen.

Das Endspiel soll in Kiew steigen, wo mit Hochdruck an der Arena gebaut wird. «Das Stadion ist schon in einem sehr guten Zustand. Der Fortschritt in der ganzen Infrastruktur ist offensichtlich», lobte Platini. Er sei nach anfänglichen Zweifeln mittlerweile sicher, dass die gesamte Infrastruktur rechtzeitig fertig werde. «Es war richtig, die Euro an Polen und die Ukraine zu vergeben», unterstrich der frühere Nationalspieler. Erstmals finden im kommenden Jahre Spiele einer EM-Endrunde in einer ehemaligen Sowjetrepublik statt.

Treffen mit Staatschef Janukowitsch

Platini traf in Kiew auch Staatschef Viktor Janukowitsch. Überrascht wurde der Präsident des Europäischen Fußball-Verbands in der ukrainischen Hauptstadt von barbusigen Aktivistinnen der Organisation Femen. Sie protestierten gegen Sex-Tourismus während der EM.

Außer Kiew besuchte Platini noch die Spielorte Lwiw (Lemberg), Donezk und Charkow. Auch hier gebe es nur kleinere Probleme, betonte Platini. In Charkow verzögern sich allerdings die Arbeiten am Flughafen. Noch immer ist die Installation der Beleuchtung für die Start- und Landebahn sowie des Towers nicht abgeschlossen. Bereits Mitte September hatte die UEFA auf den Verzug hingewiesen.

Es mangelt an Unterkünften

Im ostukrainischen Kohlerevier Donezk mangelt es an Unterkünften. Bürgermeister Alexander Lukjantschenko räumte ein, dass noch rund 3500 Betten fehlen. In der Region sollen zwar noch 17 Hotels entstehen, doch die Stadt rechnet beim Viertel- und Halbfinalspiel mit einem nie dagewesenen Ansturm von Fans aus ganz Europa.

Vor allem aber das Megaprojekt des Olympiastadions in Kiew hatte lange für Ärger gesorgt. Erst stritt man um den Abriss eines benachbarten Einkaufszentrums, später gerieten die Bauarbeiten derart in Verzug, dass die UEFA der Ukraine mit dem Entzug des Turniers drohte. Zuletzt wurde eine immense Kostenexplosion kritisiert. Das Endspielstadion wird den ukrainischen Steuerzahler wohl fast 500 Millionen Euro kosten. Zum Vergleich: Die Baukosten für die moderne Allianz-Arena in München betrugen 2005 rund 340 Millionen.