Die Verbraucher suchen immer stärker nach gesünderen und lokalen Produkten. Das gilt auch für Weine und Alkohol insgesamt. Dort steige die Nachfrage nach Ausnahme-Produkten, die nach umweltfreundlichen Kriterien erzeugt wurden, nach Bio-Produkten, heißt es am Mittwoch bei der Präsentation der neuen „Foire aux vins d’automne 2021“ von Auchan Retail Luxemburg. Sie findet vom 28. September bis zum 10. Oktober in den Geschäften der Supermarktkette sowie online statt. 

Die Reise durch die hunderten Referenzen aus dem Katalog, der Weine und alkoholische Produkte aus Luxemburg, Frankreich und der Welt umfasst, beginnt vor der Haustür. Die „Domaine viticole Pundel-Hoffeld“ aus Machtum macht den Anfang mit einem Crémant du Luxembourg. Der erfrischende Crémant setzt sich aus Auxerrois, Pinot blanc, Riesling und etwas Pinot noir zusammen. Nach Angaben der Domaine reift der Chardonnay für diesen Crémant im Barrique-Fass, sodass er der Gesamtkomposition einen wunderbar ausgewogenen Geschmack verleiht. Nach der Lese und Abfüllung bekommt der Crémant eine dreijährige Ruhepause. 

Er besticht mit seiner goldgelben Farbe im Glas und feiner Perlage. In der Nase finden sich hier Aromen von exotischen Früchten, der Crémant ist frisch und leichtfüßig, im Abgang macht sich eine deutliche Frische bemerkbar. 

Eine echte Entdeckung aus dem Keller des Familienbetriebs in Machtum ist der „Riesling Ahn Palmberg Charta 2018“. Machtum liegt in der Gemeinde Wormeldingen, die als „Rieslingsgemeen“ bekannt ist. Die „Charta“ der Vereinigung der „Privatwënzer“ aus Luxemburg sieht strenge Regeln bei der Weinerzeugung vor, um Weine von höchster Qualität herzustellen. Beispielsweise sind niedrige Ertragsmengen vorgeschrieben,  bis zu 60 Hektoliter/Hektar.

Dieser „Charta“-Riesling besticht durch reichhaltige Fruchtaromen in der Nase, ein komplexer Wein, der sich vom Aperitif bis zum Dessert für alle Gänge eines Menüs eignet. Ein ausgewogener, eleganter und am Gaumen sehr samtiger Riesling, der für moderne Mosel-Rieslinge aus Luxemburg steht und Lust auf mehr macht.

Mit Margot Ehrhart betritt eine junge Winzertochter die Bühne der Erzeuger, die ihre Weine im Rahmen der Wein-Foire präsentieren. Ehrhart vertritt den elterlichen Betrieb, die „Domaine Saint-Rémy“ aus Wettolsheim im Elsass, die ihre Wurzeln im fernen 1725 hat. Seit 2010 werden die 25 Hektar Weinberge auf elf verschiedenen Lagen nach biologischen Prinzipien bewirtschaftet, seit 2011 auch nach biodynamischen Kriterien. Die Böden der unterschiedlichen Lagen – darunter Marmor, Glimmerschiefer oder auch Kalk – prägen entscheidend die Weine der Familiendomaine. 

Zur Verkostung steht ein „Riesling Grand Cru Hengst 2016“, ein Bio-Wein. Er wächst auf einem Marmor-Kalk-Boden, erklärt Margot Ehrhart. „Das ist ein Terroir, das sehr schwer und reich an Eisen ist, sodass die Weine von diesen Lagen – wie der verkostete ‚Hengst‘ – charakteristische Aromen am Gaumen entwickeln.“ Der „Riesling Grand Cru 2016“ zeichnet sich durch Aromen von Zitrusfrüchten und ölhaltigen Früchten aus. 

Die Lese der Trauben für die Crémants in der „Domaine Saint-Rémy“ habe in der vergangenen Woche begonnen, erklärt Ehrhart im Tageblatt-Gespräch. Generell bestimmten dabei die Mondphasen die Arbeit im Weinberg und den richtigen Zeitpunkt für die Arbeiten am Wein generell. Dabei gelten die sogenannten „Jours du fruit“ als ausschlaggebend für die Aussaat, Pflanzung, die Bodenarbeiten und die Ernte von fruchttragenden Pflanzen, heißt es.  

Eine besondere Rarität, was die Herstellungsart betrifft, stellt der „Les Crêtes Pinot noir 2020“ dar. Ein Rotwein, aus dem schweizerischen Aosta-Tal, an der Grenze zwischen den schweizerischen, französischen und italienischen Alpen, aus der „Domaine Les Crêtes“. Dank seiner Berglage zeichnet sich der kräftige, jedoch samtig und ausgewogene Pinot noir durch dominante Kirscharomen aus, die Farbe entspricht einem leicht transparenten Rot.

Auf den rund 150 Hektar in den Bergen wird nur Pinot noir angebaut. Dort herrscht eine ideale klimatische Lage mit Wärme am Tag und Kälte in der Nacht, erklärt Auchan-Sommelier Philippe Chamel. „Bei diesem Wein handelt es sich um einen ‚Vin de nuit‘, dessen Trauben nur nachts, wenn es kalt ist, gelesen werden.“ Anschließend werden die Trauben zur Maischegärung bei 20 Grad für acht Tagen gelegt, sodass Aromen und charakteristische Geschmacksnoten schonend erhalten bleiben.