In der Nacht zum 10. Februar kam es zu einer größeren Auseinandersetzung vor einer Gaststätte in Petingen. Der Initiator des Streits, der sein Gegenüber niedergeschlagen hatte, musste sich gestern vor Gericht verantworten.
Der Polizei wurde damals gemeldet, dass sich mehrere Männer vor einer Kneipe im Stadtzentrum streiten. Tatsächlich war die Lage bei Ankunft der Polizisten vollkommen unübersichtlich. Vier Patrouillen waren nötig, um die Situation zu beruhigen. Es soll eine Sachbeschädigung an einem Fahrzeug gegeben haben, zudem soll ein Baseballschläger während der Auseinandersetzungen benutzt worden sein.
Auslöser war ein Schlag aus heiterem Himmel. Oder war es ein Kopfstoß? Daran konnten sich die Beteiligten nicht mehr genau erinnern. Das Opfer sagte aus, es habe mit Freunden an einem Tisch gestanden, als eine Person plötzlich an seiner Schulter zerrte. Als sich der Mann daraufhin umdrehte, soll er sofort ins Gesicht geschlagen worden sein – und zwar mit einer derartigen Wucht, dass er zu Boden ging und danach im Krankenhaus behandelt werden musste.
Auch Freunde des Opfers sollen geschlagen worden sein. Sie bestätigten gestern die Version des Mannes, laut der der Angreifer ihn einfach ohne Vorwarnung niedergeschlagen haben soll. Der Angeklagte sagte indes aus, es habe sich um eine Kurzschlussreaktion gehandelt, da er sich beim Vorbeigehen bedroht gefühlt habe. Die Staatsanwaltschaft zeigte sich besorgt darüber, dass sich der Beschuldigte einfach zu einer solchen Kurzschlussreaktion hinreißen ließe.
Sie berücksichtigte jedoch, dass der Angeklagte noch niemals negativ aufgefallen war. Insgesamt forderte die Vertreterin der Staatsanwaltschaft sechs Monate Freiheitsentzug mit Bewährung sowie das Verrichten von gemeinnütziger Arbeit. Der Anwalt des Beschuldigten sah eine Geldstrafe allerdings für angemessen. Das Opfer forderte 10.000 Euro Schadenersatz. Das Urteil wird am 16. November gesprochen. Auf die Rudelbildung infolge des Schlages, die sich bis vor das Lokal verlagert hatte, wurde nicht eingegangen.
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