Headlines

Zwei Monate, um die Hochöfen zu verkaufen

Zwei Monate, um die Hochöfen zu verkaufen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Aus für die Flüssigphase in Lothringen. ArcelorMittal hat am Montag die definitive Schließung der Hochöfen von Florange bestätigt. Der Konzern räumt der Regierung zwei Monate ein, um einen Käufer zu finden.

Seit Tagen war damit gerechent worden. Seit Montagmorgen ist es offiziell. ArcelorMittal wird die beiden Hochöfen von Florange definitiv ausblasen. Beide Anlagen hatten seit anderthalb bzw. einem Jahr die Produktion eingestellt. Die Unternehmensführung teilte diese Entscheidung am Montagmorgen anläßlich einer Sitzung des Gemischten Betriebsrats mit. Frankreichs Regierung will nun die Anlagen verkaufen, um das Überleben der Flüssigphase doch noch abzusichern.

Die Sitzung hatte am Montag früh mit Verspätung begonnen. Die Nachricht war von den Gewerkschaften an die Öffentlichkeit getragen worden. Die Fragen, die von der Gewerkschaft im Verlauf der Sitzung gestellt wurden, waren: Werden die Hochöfen verkauft? Wird die Kokerei mit verkauft? Was geschieht mit den Walzwerken. Die Gewerkschaften wünschten, dass im Falle des Verkaufs die Kokerei mit verkauft wird, weil sonst Koks hinzugekauft werden müsste. Die Hochöfen hätten keine Chance, einen Käufer zu finden ohne Kokerei, hieß es.

Hochöfen und Kokerei

Diesen Wunsch will ArcelorMittal erfüllen. Der Konzern räumt der Regierung ab dem 1. Oktober eine Zweimonats-Frist ein, um Hochöfen und Kokerei zu verkaufen. Bereits am 16. Oktober sollen jedoch schon Verhandlungen für einen Sozialplan beginnen. Sollten die Anlagen keinen Käufer finden, würde der Sozialplan greifen.

Unter den Gewerkschaften gibt es weiterhin unterschiedliche Auffassungen. Während die gemäßigte CFDT sich am Montag technischen Fragen widmete, verlangt die FO (Force Ouvrière), dass Arcelormittal in Frankreich total verstaatlicht wird. Eine Verstaatlichung hat der Minister für den Erhalt industrieller Arbeitsplätze, Arnaud Montebourg, ausgeschlossen.

Von der Schließung sind 629 Stahlwerker betroffen.