Die Isländer könnten in Bälde zur Speerspitze der internationalen Anti-Raucherbewegung werden. Stimmt der Althing eine von Abgeordneten aller fünf Parteien getragene Gesetzesinitiative, werden Raucher sich in Zukunft ihre Glimmstengel in der Apotheke besorgen müssen, zusammen mit Antibiotikas, Schmerzmitteln und anderen rezeptpflichtigen Arzneien. Tabak soll als Mittel betrachtet werden, das an Kranke verschrieben wird, die unter einer Sucht leiden. Eine Kostenerstattung durch die Krankenkasse soll jedoch nicht vorgesehen sein.
Bisher sind auch in Island Zigaretten in Supermärkten, Tankstellen und Kiosken erhältlich. Der Zigarettenkonsum ist auf der Insel stetig gefallen. 1991 rauchten noch 30 Prozent der Bevölkerung, heute sind es knapp 15 Prozent. Seit 2008 wurde der Zigarettenpreis um jährlich 10 Prozent drastisch erhöht. Zur Schrumpfung des rauchenden Bevölkerungsanteils dürfte auch die Krise auf der Insel beigetragen haben.
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