Samstag27. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Zahl der Kälte-Toten steigt auf über 120

Zahl der Kälte-Toten steigt auf über 120
(dpa)

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Eiszeit in Europa: Mehr als 120 Menschen sind der Kälte bereits zum Opfer gefallen. Allein in der Ukraine sterben mindestens 63 Menschen. 11.000 Serben sind derzeit von der Außenwelt abgeschnitten.

Der Extremfrost in Europa hat die Zahl der Kältetoten auf über 120 steigen lassen – vor allem im Osten ist die Lage dramatisch. In der Ukraine erhöhte sich die Zahl der Erfrorenen um 20 auf 63, wie das Zivilschutzministerium am Donnerstag mitteilte. In Polen starben nach Angaben des Innenministeriums in Warschau bisher 29 Menschen.

Bei Temperaturen von stellenweise minus 30 Grad Celsius wurde die Lage in der Ukraine immer dramatischer, wie Medien am Donnerstag berichteten. Die meisten Kälteopfer dort waren Obdachlose. Der ukrainische Ministerpräsident Nikolai Asarow hat seine Landsleute angesichts der Kältewelle mit Temperaturen von 30 Grad unter null aufgerufen, Ruhe zu bewahren. Das Land sei auf «diese Herausforderung vorbereitet», sagte Asarow laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Unian vom Donnerstag. Es seien ausreichende Reserven an Gas und Kohle vorhanden, um die Wärmeversorgung der Bevölkerung zu garantieren. Zudem seien in allen Regionen des größten rein europäischen Flächenstaates Notfallprogramme angelaufen, die bei technischen Störungen schnelle Hilfe garantierten.

Auch die meisten Toten in Polen lebten auf der Straße. In Rumänien wurden bisher mindestens 22, in Bulgarien 10 Tote gezählt. In Tschechien kostete die Kälte seit Wochenbeginn mindestens vier Menschen das Leben.

Türkei eingeschneit

Auch anderen Ländern machte der strenge Winter zu schaffen: In der Türkei störten Schneefälle den Verkehr und die Energieversorgung. Auf dem Atatürk Flughafen in Istanbul seien am Vortag 180 Flüge ausgefallen, berichteten türkische Medien am Donnerstag. In ländlichen Regionen im Osten seien etwa 1.000 Straßen zu Dörfern nicht mehr zu befahren. Teilweise sei das Stromnetz zusammengebrochen.

In Norditalien blockierten Eis und Schnee ebenfalls Straßen und Schienen. Zwei Züge aus Mailand blieben über Nacht stecken und konnten erst mit zehnstündiger Verspätung weiterfahren, teilte die Staatsbahn mit. In der italienischen Metropole fielen zahlreiche Flüge aus.

Europas Süden biebert

Ferrari musste die Präsentation seines neuen Formel-1-Wagens in Maranello absagen – nicht mal mit dicken Schneeketten wäre die «Rote Göttin» vorwärtsgekommen.

An der südlichen Adria lag am Donnerstag Schnee, was dort sehr selten ist. Auch an den kroatischen Küsten schneite es.

Nicht nur Europa gleicht einem Eisschrank: Auch in Japan kämpften die Menschen mit heftigen Schneefällen und eisigen Temperaturen. Mehr als 50 Menschen kamen nach amtlichen Angaben bei Unfällen im Schnee ums Leben. Die meisten Todesopfer seien ältere Menschen, die beim Schneeräumen von den Dächern ihrer Häuser fielen.

Von der Außenwelt abgeschnitten

Nach heftigen Schneefällen und Stürmen sind in Serbien etwa 11.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Die Dorfbewohner leben in abgelegenen Bergregionen und können nicht erreicht werden, weil die Straßen vereist und mit Schnee blockiert sind, wie ein Sprecher der Bereitschaftspolizei am Donnerstag sagte.

Seit etwa einer Woche dominiert eine Kaltfront das Wetter in Osteuropa und sorgt für Temperaturen bis minus 30 Grad Celsius.