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UN rügt Fastfood-Industrie

UN rügt  Fastfood-Industrie

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Mit schweren Vorwürfen gegen die Tabak-, Alkohol- und Lebensmittelindustrie haben die Vereinten Nationen eine globale Gesundheits-Kampagne gestartet.

Im Visier der Organisation der Vereinten Nationen stehen Krankheiten wie Krebs sowie Herz- und Kreislaufleiden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief Spitzenpolitiker aus aller Welt am Montag in New York auf, Menschenleben zu retten und Gesundheitssysteme vor dem Kollaps zu bewahren. «Schon jetzt sterben drei von fünf Menschen an Krankheiten, die vermeidbar gewesen wären», warnte Ban zum Auftakt der ersten UN-Konferenz gegen nichtansteckende Krankheiten (NCD).

Bewegung, gesunde Ernährung, moderater Alkoholkonsum und der Abschied von der Zigarette könnten jährlich Millionen Menschen vor dem Tod bewahren, mahnte Ban. Die Lebensmittelbranche forderte er zu nachhaltiger Produktion und verantwortungsbewusster Werbung auf: «Hört auf, schon Babys mit industriell hergestellter Nahrung zu füttern.» Beim Verkauf alkoholischer Getränke sollte deren gemäßigter Genuss empfohlen werden.

«Abscheuliche Strategien»

Die Direktorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan, appellierte an die Weltgemeinschaft, die «abscheulichen» Strategien der Tabakindustrie zu stoppen. Nahrungsmittelherstellern warf sie vor, so genanntes Junk Food mit exzessivem Fett-, Zucker- und Salzgehalt zu vermarkten. «Wenn 40 Millionen Schulkinder fettleibig sind, heißt das, dass etwas schrecklich schief läuft», warnte Chan in New York. Das Resultat seien Krankheiten, die nicht nur persönliche Leiden verursachten, sondern Volkswirtschaften in den Ruin treiben könnten.

Die nichtansteckende Krankheiten forderten der WHO-Statistik zufolge 2008 bereits 36 Millionen Menschenleben. Und der Trend ist steigend: in zehn Jahren soll ihr Anteil an den Todesziffern global um 17 Prozent, in Afrika sogar um 24 Prozent zunehmen. Die Vereinten Nationen hoffen, mit ihrer Kampagne zumindest das Bewusstsein zu schärfen. Sie wollen zum Abschluss der New Yorker Konferenz ein Programm verabschieden, das Regierungen in aller Welt den Weg aus der Misere weisen soll.