Samstag27. Dezember 2025

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Tausende Urlauber sitzen in Österreich fest

Tausende Urlauber sitzen in Österreich fest
(dpa)

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Heftige Schneefälle, eingeschneite Ferienorte, gesperrte Straßen: Ausgerechnet zum Bettenwechsel am Samstag saßen auch viele Urlauber in den österreichischen Skigebieten fest.

Eingeschneit in den Alpen: Winterurlauber saßen in mehreren Skigebieten in Österreich fest. Wichtige Verkehrsrouten waren am Samstag, dem traditionellen An- und Abreisetag, wegen akuter Lawinengefahr zeitweise gesperrt. Viele Autofahrer nutzten eine kurze Zeitspanne am Nachmittag, als alle abgeschnittenen Wintersportorte in Österreich Straßen für die Rückreise frei machten. Doch nach wenigen Stunden setzte in den Bundesländern Vorarlberg und Tirol wieder Schneefall ein, ein neues Verkehrschaos wurde befürchtet. «Es kann durchaus sein, dass wieder gesperrt werden muss», sagte ein Sprecher des Nobelskiortes Lech am Arlberg.

Auf dem Arlberg waren seit Freitag 15 000 Urlauber eingeschneit. Der Bürgermeister von Lech, Ludwig Muxel, beruhigte: Für einige Tage seien ausreichend Vorräte vorhanden. Am Samstag wurde damit begonnen, Lawinen zu sprengen und Straßen zu öffnen. Unter anderem war auch das Tiroler Zillertal zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten.

Rückreise

Viele Urlauber nutzten die kurze Entspannung am Samstag, um rechtzeitig vor Ende der Ferien wieder nach Hause zu kommen. «Dementsprechend drängt es sich auf den Rückreisestrecken», sagte Harald Lasser, ein Sprecher des Autofahrerclubs ÖAMTC. Besonders im Arlbergtunnel und auf dem Fernpass in Tirol gab es Staus.

Auch viele Alpenstraßen konnten wegen akuter Lawinengefahr nicht befahren werden. Die Brennerautobahn und andere Durchgangsstraßen nach Italien waren nach Angaben des ADAC dagegen frei.

Lawinen

Ein Skifahrer aus dem bayerischen Fürstenfeldbruck wurde am Samstag im Stubaital abseits der Pisten von einer Lawine verschüttet und überlebte. Nahe dem Ort Kappl wurde am Vortag ein Taxi von den Schneemassen von der Straße geschoben. Auch bei diesem Zwischenfall gab es keine Verletzten.

In Tirol gab es im Bahnverkehr Probleme: Die Arlbergbahn sollte zwischen Ötztal und Bludenz mindestens bis Sonntagmittag gesperrt bleiben, wie die Österreichische Bundesbahn ÖBB mitteilte. Auf der Karwendelbahn war die Strecke von Scharnitz bis Mittenwald in Bayern wegen Lawinengefahr blockiert. Auch die Verbindung zwischen Reutte in Tirol und Garmisch in Bayern sollte dicht bleiben.

Schweiz eingeschneit

Auch in der Schweiz blockierte der Schnee Straßen. Das eingeschneite St. Moriz war aber wieder zugänglich. «Ein komisches Gefühl, dort die roten Tafeln zu sehen und zu wissen, man wäre nicht rausgekommen, wenn man gewollt hätte», sagte Hanspeter Danuser, langjähriger Kurdirektor des Promi-Ortes. Der Schnee sei von allen Seiten gekommen. «So eine Situation habe ich selten erlebt in meinen bald 35 Jahren hier.»

Starker Schneefall erhöhte auch in den Wintersportgebieten der bayerischen Alpen die Lawinengefahr. In der Nacht zu Samstag fielen am Alpenrand bis zu dreißig Zentimeter Schnee, im Werdenfelser Land sogar bis zu einem halben Meter. Nach Angaben des Lawinenwarndienstes Bayern galt für die Allgäuer bis zu den Werdenfelser Alpen oberhalb der Waldgrenze die zweithöchste Lawinenwarnstufe vier.

Schneefront

Die Österreicher konnten am Samstag kurz aufatmen, doch die nächste Schneefront kam bereits von Westen über die Schweiz. Nach Angaben des Schweizer Fernsehens schneite es mit 39 Zentimetern in Arosa im Kanton Graubünden am meisten – dort sollen laut Prognosen am Montag vier Meter Schnee liegen. Im Skiort Davos kamen 28 Zentimeter hinzu.

Die Lawinengefahr war vielerorts groß. «Es ist absehbar, dass es noch mal einen sehr heftigen Schwung an Neuschnee geben wird», sagte ein Experte der österreichischen Wettervorhersage ZAMG. Bis zu 80 Zentimeter Schnee wurden in den nächsten Tagen erwartet. Das Bundesheer in Österreich stockte laut Nachrichtenagentur APA die Zahl der Bereitschaftshubschrauber für Lawineneinsätze auf.