Das Unternehmen ist noch jung. Erst im September hatte der Freeport seinen ersten Geburtstag gefeiert. In dieser kurzen Zeit hat die Institution aber bereits für viel Aufregung gesorgt.
Dazu haben nicht nur kritische Reportagen von ausländischen Fernsehsendern beigetragen. Der Hauptinvestor, der Schweizer Geschäftsmann Yves Bouvier, findet sich seit Monaten mit einer gewissen Regelmäßigkeit in der Presse wieder. Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren wegen „Betrug und Komplizenschaft an Geldwäsche“. Der russische Oligarch Dmitri Rybolowlew wirft ihm vor, überteuerte Meisterwerke verkauft zu haben. Bouvier bestreitet alle Vorwürfe. Auch gegen den zweitgrößten Investor, Olivier Thomas, der bisher Präsident des Freeport war, wurde 2015 eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet.
„Er wollte einen Luxemburger haben“
Olivier Thomas gab seinen Posten als Präsident des Verwaltungsrates nun ab, wurde am Montag in einer Pressekonferenz erklärt. Der ehemalige Wirtschaftsminister Robert Goebbels, der seit einem Jahr Mitglied des Gremiums ist, wird neuer Präsident. Gefragt wurde er von Olivier Thomas. „Er wollte einen Luxemburger haben“, erklärte Goebbels.
Zudem kommt mit Philippe Dauvergne, der jahrelang für den französischen Zoll im Bereich Wirtschaftskriminalität gearbeitet hat, ein neues Mitglied in den Verwaltungsrat des größten Luxemburger Tresors. Seine Nominierung verstärkte die Kompetenzen des Gremiums in einem kritischen Bereich, so die Gesellschaft.
David Arendt (zuständig für das Tagesgeschäft) und Alphonse Berns sowie die beiden Hauptaktionäre Olivier Thomas und Yves Bouvier bleiben Mitglieder im Verwaltungsrat.
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