Ran an die Fleischtöpfe

Also irgendwie wundern kann man sich ja schon über die Ethikkommission des Fußball-Weltverbands FIFA. Die wird allem Anschein nach eine lebenslange Sperre für Michel Platini und Joseph Blatter fordern. Das verriet jedenfalls gestern Platinis Anwalt Thibaud d’Alès der Nachrichtenagentur AFP.

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Ausgerechnet also die Kommission, die von Blatters FIFA 2009 ins Leben gerufen wurde, als der öffentliche Druck wegen der merkwürdigen WM-Vergaben 2018 (Russland) und vor allem 2022 (Katar) zu groß wurde. Bis vor Kurzem arbeitete die FIFA-Ethikkommission in etwa so: Kritiker und Gegner von Präsident Blatter wurden mit aller Konsequenz verfolgt, der Rest, angefangenen mit dem Verbandschef selbst, wurden verschont. In guter Erinnerung bleibt das Possenspiel um die Veröffentlichung des Garcia-Berichts zu den angesprochenen WM-Vergaben. Die Ethikkommission präsentierte der Öffentlichkeit ihre Schlüsse zum Bericht, jedoch verweigerte die FIFA die Publikation des Originals, woraufhin sich der US-Ermittler aus Protest zurückzog.

Die Ethikkommission ist demnach in etwa so glaubwürdig wie Blatter und Platini selbst, also gar nicht. Interessant ist der plötzliche Eifer des Gremiums aber allemal. Immerhin steht die FIFA vor kruzialen Wochen. Die Exekutive tagt Anfang Dezember, im Februar soll dann ein neuer Präsident gewählt werden. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als milliardenschwere Fleischtöpfe …