Die Tripartite im Dezember ist an der sturen Haltung des Patronats gescheitert, daran hat LCGB-Präsident Patrick Dury am Montag erinnert. Anlässlich des Neujahrsempfangs seiner Gewerkschaft warf er den Arbeitgebern vor, bis zum Schluss auf ihre Forderung nach weiterer Flexibilisierung der Arbeitszeit, einer Senkung der Mindestlöhne und der vollständigen Desindexierung der Luxemburger Wirtschaft bestanden zu haben. Die Umsetzung dieser Forderungen hätte das Ende des Luxemburger Sozialmodells bedeutet. Die Tripartite sei demnach nicht an den Gewerkschaften sondern am Patronat gescheitert.
Die Gewerkschaft erkläre sich mit einer Indexmodulierung für das Jahr 2012 unter gewisssen Bedingungen einverstanden, so Dury weiter. Unter anderem fordert die Gewerkschaft die Auszahlung einer Risikoprämie für den Privatsektor, um den Ausfall der Indextranche zu kompensieren. Diese Prämie in Höhe von 5-8 Prozent des Lohnes würde vom Staat übernommen.
Keine Index-Änderungen
Der von der Regierung gewünschten Indexmodulierung für die Jahre 2013 und 2014 erteilte Dury jedoch eine klare Absage. Keinen Einwand hat der LCGB jedoch mit dem Vorschlag Tabak und Alkohol aus dem Index-Warenkorb zu entfernen. Die Erdöpreise sollten jedoch weiterhin Bestandteil bleiben.
Um die Beschäftigten des Privatsektors besser vor den Gefahren des Arbeitsplatzverlustes zu schützen, schlägt der LCGB die Verallgemeinerung des in der Stahlindustrie angewandten Modells der «Cellule de reclassement» vor. Die CDR nimmt die in einzelnen ArcelorMittal-Werken überschüssigen Mitarbeiter auf. Sie werden dann fürWartungs- und Unterhaltsarbeiten in anderen Unternehmensbereichen eingesetzt.
Vorschlag in der Vergangenheit gescheitert
Die Idee von CDR-ähnlichen Strukturen im Privatsektor ist nicht neu. Sie wurde von den Gewerkschaften vor einigen Jahren auch für den Bankenbereich formuliert. Diese CDR hätte als eine Art Mitarbeiterpool für den Bankenplatz gedient. Von einer Bank entlassene Mitarbeiter hätten anderen Finanzeinrichtungen zur Verfügung gestanden.
Kaum auf LCGB-Zustimmung kann die Regierung derzeit auch beim ihren Reformplänen rechnen. Die derzeit vorliegende Reform bedeute eine Verschlechterung für die Versicherten, moniert Dury.
Zu Demaart
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