Headlines

Neues Dreierbündnis

Neues Dreierbündnis
(dapd)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Air Berlin und Air France-KLM verknüpfen ihr Streckennetz. In die neue Partnerschaft ist auch der arabische Air-Berlin-Großaktionär Etihad eingebunden.

Neuer Partner für die französisch-niederländischen Air France-KLM. Sie bündeln ihre Kräfte mit Air Berlin, Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft. Auch der arabische Air-Berlin-Großaktionär Etihad ist bei der neuen Kooperation mit an Bord. Die drei Gesellschaften vermarkten ihre Flüge künftig gegenseitig im sogenannten Codesharing unter eigenen Flugnummern und bieten Kunden auf diese Weise zusätzliche Flugziele an. Die Araber bekommen damit einen noch breiteren Zugang zum europäischen Markt. Die Kooperation war Medienberichten zufolge seit Monaten vorbereitet worden. Etihad hatte auch öffentlich auf einen Abschluss gedrängt.

Für Air-Berlin-Kunden kommen dank Air France ab 28. Oktober zunächst sechs neue Ziele in Frankreich hinzu, darunter Montpellier, Marseille und Toulouse. Bislang hatte Air Berlin nur drei französische Ziele im Angebot. Künftig will die Gesellschaft auch Flüge mit KLM nach Amsterdam und zu britischen Flughäfen vermitteln. Etihad-Passagiere können mit Air France-KLM zehn Ziele in Europa ansteuern, während die Araber ihr Drehkreuz Abu Dhabi sowie Ziele in Asien und Australien in die Kooperation einbringen.

In der Zusammenarbeit mit Air France-KLM überschreitet Air Berlin nun eine Bündnisgrenze. Das französisch-niederländische Unternehmen gehört zur Oneworld-Konkurrenzorganisation Skyteam. Beide Luftfahrtallianzen stehen wiederum im Wettbewerb zum weltgrößten Bündnis Star Alliance, das von der Deutschen Lufthansa angeführt wird. Die Luxemburger Luxair ist Partner der Star Alliance beim Milen-Sammeln und der Air France beim Codesharing.

Etihad: 321 Ziele in aller Welt

Etihad, die staatliche Fluglinie des Emirats Abu Dhabi, versucht sich unterdessen mit Beteiligungen und Kooperationsabkommen mit Fluglinien in Europa und anderen Teilen der Welt zu verbünden, etwa mit der irischen Aer Lingus. Mit dem Start des neuen Bündnisses kommen die Araber nach eigenen Angaben auf 40 Codesharing-Abkommen und bieten zusammen mit ihren Partnern 321 Ziele in aller Welt an.

Für Air Berlin geht es bei der Bündnispolitik auch ums Überleben. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft schreibt seit Jahren Verluste. Großaktionär Etihad verschaffte der Gesellschaft im Januar mit einer Kapitalspritze Luft, stieg mit 29 Prozent zum größten Aktionär auf und stellte Air Berlin zudem einen Kredit in dreistelliger Millionenhöhe zur Verfügung. Im kommenden Jahr soll Air Berlin wieder in die schwarzen Zahlen fliegen. Mehdorn fährt dazu einen Sanierungskurs und streicht Flotte und Flugplan zusammen.

Auch Air France-KLM muss umsteuern: Wegen hoher Verluste und Schulden sollen alleine im Konzernteil Air France 5100 Stellen wegfallen. Probleme macht vor allem das Europageschäft, wo ein harter Konkurrenzkampf tobt.