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«Mondorf-les-Vélos» wird immer konkreter

«Mondorf-les-Vélos» wird immer konkreter
(Tageblatt-Archiv)

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"Mär si séier prett", so die Mondorfer DP-Bürgermeisterin Maggy Nagel am Dienstag gegenüber dem "Tageblatt". Bereit, um die Planungen zu einem Velodrom, das in nächster Zeit im Kurstädtchen entstehen könnte, voranzutreiben.

In der Gemeinderatssitzung vom Montag wurden die Räte über den momentanen Stand der Dinge in Kenntnis gesetzt. Was das Velodrom angeht, so Maggy Nagel, bestehe parteiübergreifender Konsens, dass eine solche Sporteinrichtung eine Bereicherung für Mondorf wäre.

Auch Sportminister Romain Schneider, der im Vorfeld der Sitzung mit der Bürgermeisterin und ihrem Schöffenrat das infrage kommende Grundstück besichtigt hatte, will eine solche Sportstätte realisiert sehen. Bürgermeisterin Nagel denkt aber nicht nur an eine überdachte Fahrradpiste. Auf dem 16 Hektar großen Gelände (zehn Hektar gehören dem Staat, sechs der Gemeinde – Grundstücksstreitereien können also ausgeschlossen werden) biete sich ausreichend Raum für weitere Projekte, so Nagel. Und auch diese Projekte haben es in sich.

Ein «Lycée» fürdas Kurstädtchen?

Die Bürgermeisterin will erstens ein Lyzeum. Dieses war schon mal geplant, wurde aber 2010 von Staatsminister Juncker auf die lange Bank geschoben, genauso wie die Lyzeen für Differdingen und Clerf. Nagel schlägt in diesem Fall eine Finanzierung über ein «Public Private Partnership» vor, wo Privatinvestoren die Realisierungskosten übernehmen und später sozusagen Mieteinnahmen kassieren. Das habe schon bei der neuen Schule in Mersch («Lycée Ermesinde» und LTPES bestens funktioniert.

Daneben bringt die Mondorfer Bürgermeisterin eine neue Sporthalle ins Spiel. Und ein Schwimmbad, das durchaus auch ein Erlebnisbad werden könnte. Ab nächstem Jahr beginnt ein neuer Fünf-Jahres-Plan für den Tourismus. Hierin könnte das Erlebnisbad festgehalten, der Weg dorthin also weiter geebnet werden, so Maggy Nagel. Im Zusammenspiel mit der Schule und dem Mondorfer Thermalbad ergebe sich durchaus auch Potenzial für Synergien, erklärt Nagel ihre Vorhaben. Hinzu kommen sollen noch ein neues Gebäude für die technischen Dienste und eventuell ein „Park & Ride“-Parkplatz. Kurzum, Mondorf könnte sich in den nächsten Jahren grundlegend verändern.

Doch Vorrang genießt für Nagel erst mal das Velodrom. Weswegen die Mondorfer Gemeindeoberen bald damit beginnen wollen, einen Masterplan für das ganze Gelände aufzustellen. In naher Zukunft sollen die Minister für Sport, Romain Schneider, und Infrastruktur, Claude Wiseler, noch offen stehende Fragen zur Finanzierung besprechen und der Gemeinde mitteilen, was sie alles im Masterplan sehen wollen. Danach werde die Gemeinde mit der Umsetzung dieses „Plan directeur“ beginnen. Im Budget 2012 der Gemeinde wurden hierfür 50.000 Euro festgehalten.

Schulschwimmen im Erlebnisbad

Sportminister Schneider bestätigte uns, dass eine generelle Einigkeit besteht, das Projekt aber noch nicht hundertprozentig besiegelt ist. Was ja auch die Mondorfer Bürgermeisterin weiß, die aber klar sagt: «Das ’fin mot‘ lautet: die Wahl für das Velodrom ist auf Mondorf gefallen. Und unsere Aufgabe ist es jetzt, den Masterplan zu aufzustellen.»

In Sachen Verkehr sieht die Bürgermeisterin keine Probleme auf ihre Gemeinde zukommen. Erstens besteht schon ein Zugang zu besagtem Gelände. Zweitens könnte mit der Straßenbauverwaltung ein weiterer Zugang geplant werden, der ebenfalls den Verkehr aus dem Zentrum heraushalten werde. Die Nähe zur Saarautobahn mache dies möglich. Darüber hinaus könnte das Schwimmbad von den Schülern des Kantons Remich genutzt werden. Werde es als Erlebnisbad konzipiert, wie das den Verantwortlichen – wohl auch jenen aus dem Tourismusministerium – vorschwebt, bekäme es definitiv regionalen Charakter.

Was die Finanzierung des Velodroms anbelangt, soll der Staat 70 Prozent zusteuern, die Gemeinde 30. Insgesamt, schätzt Nagel, sollen die kolportierten 15 Millionen Euro wohl unterboten werden können. Sogar dann, wenn die Piste eventuell eine Länge von 250 statt 150 Metern bekommen würde. Auch die anderen Projekte würden die Gemeinde nur teilweise belasten, so Nagel, wegen staatlicher Zuschüsse. Ein Teil des Geländes müsste aber erst umklassiert werden, momentan ist es noch „zone verte“. Doch auch hierbei rechnet Nagel nicht mit Gegenwind, das Umweltministerium scheint gewillt, dem zuzustimmen. 2013 könnte das Velodrom-Projekt anlaufen, ein Budget-Posten im Fünf-Jahres-Plan Sport ist bereits seit Längerem für das Velodrom reserviert, das Geld also eigentlich vorhanden.

An Maggy Nagel, die am Montag ihre 30. Budgetpräsentation durchführte, soll es nicht scheitern. «Es gibt noch viele Details zu klären», sagt die Mondorfer Bürgermeisterin, «aber wenn jeder seine Rolle spielt, sind wir dabei».