Es soll zwei Videoaufnahmen des Attentäters geben, auf denen er die Polizei fragt, warum sie ihn töten wollen … und seine Unschuld beteuert, sagt die Anwältin anlässlich einer Pressekonferenz in Algier. Mehr noch: Der 22-Jährige sei von den französischen Behörden manipuliert worden, so die Anwältin weiter in französischen Medienberichten. Sie hätte die Aufnahme von Leuten erhalten, die wollen, dass die Wahrheit ans Licht kommt, erklärte der Rechtsbeistand des Vaters des Attentäters. Die Bänder seien echt, betonte sie.
Das französische Innenministerium wollte sich bislang nicht zu den Vorwürfen äußern. Die Direktion der Inneren und der Äußeren Sicherheit betonten nur, Merah sei keiner ihrer Informanten gewesen.
Drei Zeugen
In den kommenden Tagen will Me Mokhtari in Frankreich Klage gegen den RAID, die Spezialeinheit der französischen Polizei einreichen. Sie werde dann der Justiz eine erste Liste mit drei Namen überreichen, die als Zeugen die Unschuld ihres Mandanten bezeugen könnten.
Mohamed Merah wurde am 22. März in seinem Apartement in Toulouse nach einer 32-stündigen Belagerung getötet. Er soll zuvor am 11., 15., und 19. März sieben Menschen umgebracht haben, drei Kinder, drei französische Fallschirmjäger und einen jüdischen Lehrer. Bevor er bei der Stürmung seiner Wohnung getötet wurde, hatte er sich selbst als Mudschahedin (Gotteskrieger) bezeichnet und erklärt, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen. Der RAID betont seitdem, auf den Attentäter bis zum Schluss eingeredet zu haben. Die Staatsanwaltschaft ist ebenfalls von der Entschlossenheit Mehras, so viele Polizisten wie nur möglich zu töten, überzeugt.
Zu Demaart
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