Am EASA-Sitz in Köln wird derzeit eine Sicherheitsanweisung an die Fluggesellschaften vorbereitet, die das Auswechseln von sechs Aluminiumnieten an einem Holm an den Flugzeugspitzen vorschreiben wird. Sie sollten gegen hochfeste Verbindungselemente aus Titan ersetzt werden, bestätigte EASA-Sprecher Jeremie Teahan am Freitag. Bei der derzeitigen Konstruktion könnte sich in einer Extremsituationen die Rumpfspitze des Flugzeugs lösen. Als konkreten Fall nennt die EASA einen rapiden Druckabfall.
Airbus hatte das Problem nach eigenen Angaben bereits im vergangenen Jahr selbst entdeckt und die Fluggesellschaften bereits im Oktober 2011 darüber informiert. Es gebe keinerlei akute Sicherheitsgefahr und der Austausch der sechs Nieten sei innerhalb von dreieinhalb Stunden erledigt, erklärte ein Unternehmenssprecher.
«Keine große Sache»
Die EASA warnte ebenfalls vor Panikmache. «Das ist keine große Sache», sagte Teahan. Von derartigen Direktiven würden Hunderte im Jahr veröffentlicht. Allein im vergangenen Jahr seien es 311 gewesen. «Die Anweisungen sind Teil eines ständigen Verbesserungsprozesses im Luftverkehr», hieß es von Airbus. Betroffen seien alle Flugzeugtypen und sogar seit Jahrzehnten fliegende Maschinen.
In dem Entwurf für die sogenannte Lufttüchtigkeitsanweisung wird eine achtmonatige Frist vorgeschlagen, um das Problem zu beheben. Hersteller und Fluggesellschaften haben noch bis zum 14. März Zeit, das Papier zu kommentieren. Die «Financial Times Deutschland» (Freitag) hatte als erstes über die Anweisung berichtet.
Der Airbus A380 war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil die EASA wegen Rissen in Flügelteilen eine Überprüfung aller Maschinen anordnete. Airbus hat einen Fehler im Herstellungsprozess eingeräumt, betont aber, dass die A380-Flugzeuge dennoch vollkommen sicher seien. Der Nietenaustausch steht nach Unternehmensangaben in keinerlei Verbindung mit dem Flügelproblem.
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