Um gut ein Viertel ist die Zahl der Leiharbeiter in Luxemburg während des Krisenperiode 2008/2009 gefallen. 2009 arbeiteten 5.938 Männer und Frauen als Leiharbeiter. Ein Jahr zuvor waren es noch 7.922 gewesen. 2010 wurden wieder 6.878 Personen verzeichnet, die im Auftrag von Leiharbeitsfirmen in anderen Unternehmen arbeiten. Seit Mitte 2010 ist die Zahl jedoch erneut rückläufig. Das geht aus einer rezenten Untersuchung von Statec hervor. Der reduzierte Rückgriff auf Leiharbeit ersparte den Firmen Entlassungen der Festangestellten, so die Schlussfolgerung der Statistiker.
In der Gesamtbeschäftigten-Zahl stellten die Leiharbeiter 2010 rund 1,9 Prozent. Bemerkenswert ist, daß ein Großteil der Leiharbeiter zu Arbeiten ins Ausland entsendet wird. 2009 waren es noch 25 Prozent. In der ersten Jahreshälfte 2011 fiel dieser Anteil auf 10 Prozent zurück. Was unter anderem auf neue EU-Regeln zurückzuführen ist. Ein Leiharbeiter, der mehr als 25 Prozent seiner Arbeitszeit im Ausland ableistet, wird nicht mehr in der Luxemburger Sozialversicherung geführt, sondern in der seines Heimatlandes.
Vornehmlich in der Industrie und im Bau
Hauptabnehmer von Leiharbeit sind die Industrie und der Bau. Über 50 Prozent der Leiharbeiter sind hier beschäftigt. Im Bausektor stellten sie 2010 5,1 Prozent der Beschäftigten. In der Industrie lag ihr Anteil 2010 bei 4,6 Prozent. 10 Prozent arbeiten im Finanzsektor und 15 Prozent im Sozialbereich oder im öffentlichen Dienst.
Die Leiharbeiter sind vornehmlich jung, 51 Prozent sind unter 35 Jahre alt, und stammen hauptsächlich aus Frankreich. 59 Prozent der Leiharbeiter wohnten 2011 in Frankreich. Zweitstärkste Gruppe sind die in Luxemburg ansässigen Leiharbeiter (29 Prozent). 60 Prozent der Leiharbeiter waren 2011 französischer, 23 Prozent portugiesischer Nationalität. Der Anteil der Leiharbeiter mit Luxemburger Pass lag 2011 bei knapp 3 Prozent.
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