In wenigen Wochen ist Weihnachten. Traditionell sprießen in der Zeit davor die Weihnachtsmärkte wie Pilze aus dem Boden. Und während die Besucher bei Schmankerln und Glühwein zulangen, lauern Langfinger auf eine günstige Gelegenheit zum Angriff auf Taschen und Geldbeutel. Deshalb warnt die Polizei jetzt, sich in Acht vor Taschendieben beim Weihnachtsmarkt-Besuch zu nehmen. Als ideale Deckung dient den Langfingern die Menschenansammlung an solchen Plätzen. Dort können sie «unerkannt operieren und genauso wieder verschwinden», warnt die Polizei. Der Diebstahl wird erst viel zu spät bemerkt, heißt es weiter.
Um sich und seine Wertsachen besser schützen zu können, sollte man wissen, wie Langfinger bei ihrem Beutezug vorgehen. Laut Polizei beobachten die Diebe «ihre Opfer lange und genau». Sie bewegen sich in Gruppen: Einer lenkt das Opfer ab, während ein Komplize die Wertsachen stiehlt und sie an einen Dritten weiterreicht. Ein weiterer Trick ist der enge Körperkontakt mit dem Opfer. Dabei wird es in ein belangloses Gespräch verwickelt und die Langfinger können sich ans Werk machen. Oder die Diebe legen eine «übersteigerte Hilfsbereitschaft» an den Tag. In anderen Fällen versuchen sie die Kleidung des Opfers zu beschmutzen, um beim anschließenden Säubern auch die Tasche oder die Geldbörse leer zu fegen.
Auf der Hut sein
Taschendieben ist man jedoch nicht schutzlos ausgeliefert, wenn man folgende Tipps beachtet. Die Polizei rät den Weihnachtsmarkt-Besuchern „nur das Notwendigste an Bargeld und Kreditkarten“ mitzunehmen. Die Handtasche sollte mit der Öffnung nach innen fest unter dem Arm geklemmt werden. Ganz wichtig sei dabei, die Handtasche zu schließen und nie unbeaufsichtigt zu lassen. Augen auf im Gedränge. Hilfreich ist es, die Brieftasche nicht in der Hosen-, sondern in der Sakko- oder der Brusttasche in der Jacke zu tragen. Bargeld und Kreditkarten sollten verteilt am Körper getragen werden, vorzugsweise in Gürteltaschen oder Brustbeuteln. Und ein letzter Tipp von der Polizei: Rucksäcke sind leichte und beliebte Beute bei Taschendieben. Geld und Karten sollten besser nicht dort liegen.
Falls man jedoch Opfer von Taschendieben geworden ist und den Langfinger dabei gesehen hat, sollte man sofort andere Menschen auf den Dieb aufmerksam machen und sie um Hilfe bitten. Ganz wichtig ist, sich Tätermerkmale einzuprägen. Unter der Notfallnummer 113 die Polizei über den Diebstahl informieren. Damit die Langfinger kein Geld mit der gestohlenen Kreditkarte abheben können, sofort telefonisch die Karten sperren lassen, erinnert die Polizei.
Und ein letzter Hinweis: «Taschendiebe sehen nicht anders aus als andere Menschen.» Laut Polizei kommen auch Kinder und Jugendliche als Täter in Frage.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können