Gerüchte um die mögliche gänzliche Schließung des Klinikums machen in den letzten Monaten auch wieder die Runde. Eine Beendigung der Aktivitäten in Badtogne würde die Gesundheitsversorgung von mindestens 50.000 Menschen gefährden, so die Mediziner der Region. Dem widersetzen sich die Ärzte, die laut Angaben der Zeitung „l’Avenir“ zu 97 Prozent in Bastogne bleiben möchten. Auch die lokalen Politiker und die Bevölkerung fordern den Verbleib des Krankenhauses in der Stadt. Wird das Krankenhaus in Bastogne geschlossen, wollen sich 80 Ärzte nach einem neuen Job unter anderem in einer Universitätsklinik umschauen.
Das Problem bestand bisher darin, dass kein medizinisches Konzept für die „Clinique Sainte-Thérèse“ vorlag. Das soll sich jetzt ändern. Am Dienstag wollten die Verantworlichen der Klinik dem Verwaltungsrat von Vivalia einen Restrukturierungsplan vorlegen. Vivalia ist eine interkommunale Vereinigung, die Infrastrukturen im Gesundheitswesen verwaltet und der 44 Gemeinden angehören.
Mehr Betten anstatt weniger
Laut Vorschlag soll die Bettenzahl von 90 auf 150 Einheiten (+24 in der Geriatrie, +12 auf der Palliativ-Station und +20 in der Inneren Medizin) erhöht werden. Die medizinischen Dienste sollen verbessert werden, besonders im Bereich der Chirurgie. Auch das Bahandlungszentrum für Übergewichtige soll ausgebaut werden. Schließlich sollen die vier Notfallaufnahemn der Provinz Luxemburg enger zusammenarbeiten. In Bastogne schielen Politiker und Mediziner des weiteren nach potenziellen Kunden aus Luxemburg. Die belgischen Nachbarn denken an eine grenzüberschreitende medizinische Infrastruktur, in der sie auch Patienten aus dem Grossherzogtum aufnehmen könnten.
Im Zusammenhang mit dem medizinischen Projekt für Bastogne wurde in belgischen Medienberichten auch eine etwaige baldige Schließung des Krankenhauses in Wiltz erörtert. Im großherzoglichen Ardennenstädtchen weiß man jedoch noch nichts von einer etwaigen Schließung. Lediglich die Entbindungsstation sei im Juli zugemacht worden. Weitere Schließungen und Streichungen seien nicht geplant. Angesichts der hohen Investitionen, die für den Ausbau und die Modernisierung der „Clinique Saint-Joseph“ vorgesehen sind, wäre eine Schließung auch ein Unding.
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