Verspätungen und abgesagte Züge am Mittwochmorgen in Luxemburg – Mehrere Passagiere sahen sich in ihrem Vorurteil bekräftigt, auf die Bahn sei kein Verlass mehr. Am Mittwoch gab es tatsächlich Anlass zur Kritik. Man hatte am frühen Morgen Probleme mit einem Bahnübergang zwischen Bettemburg und Berchem, so CFL-Sprecher Tom Jurcevic am Donnerstag auf Nachfrage von Tageblatt.lu hin.
Wenn der Fahrgast länger als drei Minuten am Bahnsteig auf den Zug warten muss, darf er sich tatsächlich aufregen – dann hat sein Zug nämlich offiziell Verspätung. Als solche wird nur eine Verzögerung um mehr als drei Minuten gewertet. Alles was darunter liegt, wird als unbedeutend betrachtet, weil die Verspätung keinen Einfluss auf andere Zugverbindungen hat. Derlei geringfügige Unpünktlichkeit könne etwa mit einem Rotsignal zu tun, so die CFL.
93 Prozent
2009 waren 93 Prozent der Züge in Luxemburg pünktlich. Probleme, und damit Verspätungen, seien in der Regel auf Arbeiten am Bahnnetz oder auf unvorhersehbare Pannen, etwa an Bahnübergängen, zurückzuführen, sagt Jurcevic. Bezieht man die lokalen und nationalen Züge in die Berechnung ein, ergibt sich eine Pünktlichkeitsquote von 91 Prozent, wobei die internationalen Züge den guten Wert von 93 Prozent drücken.
Den Vergleich mit unseren Nachbarländern brauchen die CFL nicht zu scheuen. Bei der DB fahren nur 62 Prozent der Fernzüge pünktlich, das heißt mit einer Verspätung unter drei Minuten, in den Bahnhof ein, bei den Regionalzügen sind es 76 Prozent. Die Zahlen stammen von der Stiftung Warentest. In Frankreich unterscheiden sich die Zahlen je nach Quelle. Die SCNF gibt ihren Pünktlichkeitsgrad mit 90 Prozent an. Die Gewerkschaft CFDT spricht hingegen von 69 Prozent.
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