Es fehlen 500 Lehrlingsstellen

Mit 12,5 bis 13 Prozent Stellensuchenden ist die Jugendarbeitslosigkeit in Luxemburg niedrig verglichen mit Spanien oder Griechenland, wo in der Altersgruppe der bis 25jährigen 40 Prozent und mehr auf Jobsuche sind. Um die Arbeitslosenrate bei den jungen Menschen in Luxemburg noch weiter zu drücken, sollen auch die Unternehmen und Unternehmensverbände stärker in die Pflicht genommen werden.

Am Mittwoch trafen sich die Minister Nicolas Schmit (Beschäftigung), Mady Delvaux (Schule) und Jeannot Krecké (Wirtschaft) mit Vertretern der Handels- und Handwerkskammern und mehrerer Unternehmensorganisationen. Zweck der Übung: Zur Rentrée weitere Ausbildungsplätze für Schulabgänger bereitstellen. 2.500 Ausbildungsplätze würden 2011/2012 gebraucht, so Nicolas Schmit am Mittwochmorgen. Es fehlten deren noch 500. Gebraucht würden sie insbesondere für Jugendliche mit niedriger Qualifikation.

Berufsorientierung verbessern

Verbessert werden soll auch die Berufsorientierung. Einige Bereiche wie zum Beispiel das Gaststättenwesen oder das Bauhandwerk hätten wohl ausreichend Ausbildungsplätze. Es fehle aber an Kandidaten, beklagen sich die betroffenen Unternehmen. In anderen Sektoren wie etwa Hygiene, Gesundheit oder Automechanik herrsche ein Überangebot aus Lehrlingskandidaten. So haben sich beispielsweise in der Kosmetikersparte für die 15 freien Plätze 66 Kandidaten beworben.

Um die Betriebe zu stimulieren, sich auch der Ausbildung besonders unterstützungsbedürftiger Jugendlicher zu widmen, wird die staatliche Förderung der Unternehmen verbessert. Statt bisher 27 Prozent wird der Staat 40 Prozent der Lehrlingsentschädigung übernehmen. Die Maßnahme ist auf ein Jahr befristet.

Der Appell zusätzliche Ausbildungsplätze anzubieten, richtet die Regierung jedoch nicht nur an die Unternehmen. Auch die Gemeinden würden recht wenige Lehrlingsstellen anbieten,hieß es am Mittwoch.