In einem offenen Brief an die Regierung fordert die Bewegung „Communes luxembourgeoises contre le nucléaire“ die Stilllegung des Atommeilers Cattenom sowie sämtlicher überalterter Atomzentralen. Anlass ist der vor kurzem von der EU durchgeführte Stresstest. Letzter hatte gravierende Mängel in mehreren Atommeilern in der Großregion aufgewiesen. Vor allem der französische Nuklearpark und insbesondere die Atomzentrale Cattenom schnitten bei dem Test schlecht ab. Der EU-Rat wird am 17. und 18. Oktober über das Ergebnis des Stresstests debattieren.
Die aus 95 Gemeinden bestehende Interessengruppe erwünscht sich nun von der Luxemburger Regierung, sich energischer für eine definitive Schließung der Atomkraftwerken, Chooz, Tihange, Cattenom, Philippsburg und Doel einzusetzen. Auch fordert die Interessegruppe, dass die Regierung die Bevölkerung am Laufenden hält bezüglich der legalen Schritte, die unternommen werden, um jegliche Verlängerung der Laufzeit eines Meilers zu verhindern.
Interessen gegenüber François Hollande vertreten
In einem weiteren Punkt erhoffen sich die Gemeinden, dass die Behörden ein nationales Energiekonzept ausarbeiten, um sich so von fossilen und nuklearen Energien loszulösen, gleichzeitig aber die nationale Energieversorgung zu sichern. In dem Brief wird auch an den parlamentarischen Antrag vom 27. März erinnert, der einstimmig angenommen wurde. Nun sollte dieser auch umgesetzt werden – in anderen Worten: Bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten François Hollande und der «Assemblée nationale» sollten die Luxemburger Interessen vertreten werden.
Dieser Schritt sei vor allem von Bedeutung gerade in einem Moment, wo die Diskussionen in Frankreich rund um den Zeitplan der nächsten Stilllegungen in der Öffentlichkeit und in den Kulissen bereits angelaufen seien, betont die Interessegruppe in ihrem Brief.
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