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Das Ende des Tabaktourismus?

Das Ende des Tabaktourismus?
(dpa)

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Etwa 85 bis 90 Prozent der in Luxemburg verkauften Zigaretten werden im Ausland geraucht. Allein dadurch fließen jährlich etwa 400 Millionen Euro Akzisen an den Luxemburger Staat.

Ständig steigende Tabakpreise, vor allem in Frankreich, haben jüngst die Zahl der Tabaktouristen in Luxemburg zugenommen. Bislang auf einen Radius von etwa 50 Kilometern begrenzt, kommen zunehmend Raucher aus der französischen Stadt Nancy zum Zigarettenkauf nach Luxemburg. Angesichts dieser Tatsache richteten zwei Abgeordnete von „déi gréng“ (Josée Lorsch und François Bausch) eine parlamentarische Frage zum Tabaktourismus in Luxemburg an den Finanzminister Luc Frieden.

Aus dessen Antwort geht hervor, dass etwa 85 bis 90 Prozent der in Luxemburg verkauften Zigaretten im Ausland geraucht werden. Bei den Käufern handele es sich in großer Mehrheit um Grenzgänger, die ohnehin jeden Tag nach Luxemburg fahren oder um LKW-Fahrer im Transit, so der Finanzminister. Etwa 400 Millionen Euro kassiere der Luxemburger Staat allein bei diesen Verkäufen allein an Akzisen. Hinzu kommen noch Einnahmen aus der Mehrwertsteuer.

Luxemburg billiger als Nachbarländer

Eine 20er Schachtel Marlboro kostet in Luxemburg 4,40 Euro. In Belgien muss ein Käufer dafür 5 Euro (13,5 Prozent mehr), in Deutschland 5,15 Euro (17 Prozent) und in Frankreich sogar 5,90 Euro, also 34 Prozent mehr bezahlen als in Luxemburg. Im weiteren europäischen Vergleich kann der Raucher dennoch günstiger einkaufen als in Luxemburg. Zum Beispiel in Spanien (4,25 Euro), Portugal (4 Euro), Slowenien (2,90 Euro), um nur einige Staaten zu nennen.

In den nächsten Jahren werden die Preisunterschiede bei Tabakwaren zwischen den jeweiligen EU-Ländern geringer ausfallen, so Frieden. Derzeit liegt der steuerliche Gesamtzuschlag auf Zigaretten in Luxemburg bei 69,33 Prozent. Der Akzisenanteil orientiert sich in Luxemburg am EU-Minimalwert. Da dieser bis 2014 die 60-Prozent-Marke erreichen wird, werden die Tabakpreise in drei Jahren an die jetzigen Werte unserer Nachbarländer herankommen. Dort werden sie hingegen weitaus weniger steigen.