Die Zahl der HIV-Neuinfizierungen ist 2010 nur leicht zurückgegangen. 62 Menschen infizierten sich mit dem tödlichen Virus. Da sind im Vergleich zu 2009 zwei Personen weniger. Dennoch ist die Gefahr nicht gebannt. „Trotz einem leichten Rückgang sind 62 Neuinfektionen einfach zu viel“, bedauert Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo anlässlich der Veröffentlichung am Mittwoch der neuen Aidsbilanz.
" class="infobox_img" />62 Menschen haben sich 2010 mit HIV angesteckt. Die meisten davon sind Homosexuelle.
Zurzeit zählt das Land etwa 500 bis 550 Aidskranke. Die Dunkelziffer der nicht diagnostizierten HIVlern wird auf 200 bis 300 geschätzt. Der Großteil der HIV-Patienten lässt sich im Centre Hospitalier behandeln. 100 bis 200 Patienten bevorzugen eine Behandlung im Ausland. „Die Anzahl (27) der Ansteckungen nach gelegentlichem, gleichgeschlechtlichem Sexualverkehr ist erschreckend“, stellt der Gesundheitsminister fest. 28 Personen steckten sich nach andersgeschlechtlichem Verkehr an. Unter den HIV-Neuinfizierten befinden sich lediglich vier Drogensüchtige.
Esch und Ettelbrück
Neben dem Centre Hospitalier soll jetzt auch ein Aids-Diagnosezentrum in Esch und in Ettelbrück entstehen. Die Allgemeinmediziner sollen in Zukunft verstärkt ihre Patienten auf die Möglichkeit eines Aids-Tests aufmerksam machen. Der Test bleibe jedoch nach wie vor freiwillig, betonte di Bartolomeo am Mittwoch.
Eine HIV-Behandlung kostet zurzeit etwa 1.000 Euro, eine einmonatige, prophylaktische Behandlung nach Verdacht auf Ansteckung 900 Euro. Während einer Pressekonferenz am Mittwoch wurde bekannt, dass Dr Vic Arendt die Spitze des Luxemburger Aids-Komitees übernehmen wird, da Robert Hemmer das Amt aufgibt. Bei derselben Gelegenheit informierte Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo über den neuen nationalen Anti-Aids-Aktionsplan 2011-2015.
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